Wiesbach Kita- und Schulessen: Wie in Wiesbach ein Pilotprojekt entstehen soll

Unser Foto zeigt die veraltete Küche im Wiesbacher Pfarrheim. Aber sie wäre mit drei Räumen inklusive Essensausgabe geeignet, um
Unser Foto zeigt die veraltete Küche im Wiesbacher Pfarrheim. Aber sie wäre mit drei Räumen inklusive Essensausgabe geeignet, um die Kita- und Schulkinder im Dorf mit Essen zu versorgen. Und für mehr.

Geht es nach Björn Bernhard, wird zukünftig im ehemaligen katholischen Pfarrheim für die Kita und die Ganztagsschüler im Dorf gekocht. Der Verbandsbürgermeister hat aber weiterführende Pläne.

Wiesbach übernimmt das ehemalige katholische Pfarrheim im Wege eines Erbbaurechtsvertrages. Dort sollen in Zukunft die Sonderräume der Kita, wie ein Bewegungszimmer und eine Mensa, untergebracht werden. Auch die Küche dort werde wieder in Betrieb genommen werden. Aber nicht nur für die Kitakinder im Dorf.

„Wir hatten ja im Vorjahr Probleme mit einem Caterer, der von heute auf morgen gesagt hat: Ich koche nicht mehr. In Contwig, Bundenbach, Althornbach und Stambach kochen wir längst selbst. In Althornbach haben wir eine Köchin eingestellt. Althornbach kocht für die Kitas in Hornbach und Rimschweiler mit. Das funktioniert dort sehr gut. Gerade im Kindergartenbereich bekommt man auch Zuschüsse, wenn man einen Koch einstellt. Wie bei einer Erzieherin, 90 Prozent. Ich habe dann geringe Personalkosten und kann vor Ort frisch kochen“, schildert Bernhard die Erfahrungen der vergangenen Jahre.

Selbstversorgung für die gesamte Verbandsgemeinde

Hieraus plant der Rathauschef nun, das Thema Selbstversorgung – also das Kochen für die Kitas – langfristig für die gesamte Verbandsgemeinde anzugehen. „Meine Idee ist es, in Wiesbach ein Pilotprojekt für die Kita und die Schule zu starten. Wir stellen uns vor, für beide zu kochen und die Küche im Pfarrheim entsprechend einzurichten. Und dann schauen wir mal, wie das anläuft. Das wird nicht morgen umgesetzt. Was wir vorhaben, muss in Wiesbach erst einmal geklärt werden. Mit der Kirche zum Beispiel. Aber danach gehen wir in die Planung und schauen mal, wie das Ganze läuft.“

Aber Bernhard schwebt noch mehr vor: „Der Wunschgedanke wäre natürlich, dass wir in der Verbandsgemeinde zwei Standorte hätten mit der Möglichkeit zu kochen. Im Nordbereich, wie zum Beispiel in Wiesbach. Und dann vielleicht noch im Süden, rund um Hornbach irgendwo. Mit dem Ziel, aus diesen beiden Standorten unsere Schulen und Kindergärten zu beliefern – ohne jetzt einem Caterer Angst machen zu wollen, dass wir ihm morgen einen Auftrag wegnehmen werden. In Contwig und Stambach haben wir aber in jedem Fall gute Erfahrungen mit dem eigenen Koch gemacht.“

Nicht immer zufrieden mit Caterer-Angebot

Ein weiterer positiver Nebeneffekt aus dem eigenen Kochen sei, dass man die Kinder einbinden könne. Etwa indem sie beim Kochen helfen und etwas darüber lernen. Nicht immer sei Bernhard zufrieden mit dem, was Caterer in Kitas und Schulen in der Verbandsgemeinde anbieten. Manche Essensangebote seien für Kinder eher ungeeignet. Leiste die Verbandsgemeinde ein eigenes Catering, könne man das besser für deren Bedürfnisse abstimmen.

„Ich glaube, dass ich am Ende des Tages günstiger koche, wenn ich die Kosten für das Personal bezuschusst bekomme“, ist Bernhard vom Erfolg seines Plans überzeugt. „Natürlich macht ein Caterer seinen Umsatz mit der Masse an Essen, die er verkauft. Die haben wir als Verbandsgemeinde noch nicht, wenn wir nur für die Schulen und die Kitas kochen. Das Essen wird für die Eltern nicht günstiger. Aber es wird besser und direkt vor Ort gekocht.“ Seine Pläne stellt Bernhard am Donnerstag dem Verbandsgemeinderat vor.

x