Hauenstein/Hinterweidenthal Hochwasserschutz: Verbandsgemeinderat erkennt kein Konzept

Der Verbandgsgemeinderat hat sich für die Ortsumgehung Hinterweidenthal ausgesprochen.
Der Verbandgsgemeinderat hat sich für die Ortsumgehung Hinterweidenthal ausgesprochen.

Flusshochwasser und Starkregen sind die beiden Gefahrensituationen, denen durch ein Hochwasserschutzkonzept entgegen gewirkt werden soll. Steffen Daugs von Dahner Ingenieurbüro Dilger hat die Planungen für die Verbandsgemeinde , aber auch für die Ortsgemeinde Hinterweidenthal, ausführlich vorgestellt.

Hinterweidenthal liegt im Quellgebiet der Wieslauter. Die Sauer startet südlich von Hinterweidenthal. Coronabedingt gab es für den Auftrag im Jahr 2019 zu Verzögerungen. Eine Analyse sei zwischenzeitlich erfolgt, erklärte Steffen Daugs von Dahner Ingenieurbüro Dilger. Ziel sei es, Volumen zu schaffen, damit Niederschlagswasser abfließen kann. Regenrückhaltebecken, also künstliche Bauwerke, bildeten dabei nur einen kleinen Baustein. Dort, wo das Wasser nicht gebremst werden kann, müssten die Wassermengen möglichst schadlos geführt werden. Dazu würden „Notabflusswege“ ausgewiesen. Daugs erinnerte an einen Starkregen im Oktober 2022, bei dem Schönau von abfließendem Wasser teilweise überflutet worden sei. Abhilfe könne geschaffen werden durch Freihaltung von Flächen und „geschickte Abflusslenkung“, erklärte Daugs. Gerade für Gemeinde in Tallagen sei es wichtig, die Abflüsse aus dem Außengebiet zu verteilen, zu bremsen und umzulenken.

Manfred Schary (CDU Hinterweidenthal) monierte wiederholt die Verschmutzung durch Lastwagen und die damit verbundene Verunreinigung der Hauptstraße Hinterweidenthals und der Einlaufschächte. Die Unterbodensauberkeit ließe zu wünschen übrig. Die im Ratssaal anwesende, jedoch nicht mehr der Gremium angehörende, Hinterweidenthaler Ortsbürgermeisterin Barbara Schenk wies darauf hin, dass seit dem vierspurigen B10-Ausbau die Wieslauter bei Regen an die Grenzen der Aufnahme stoße. Sie regte erneut an, den Landesbetrieb Mobilität (LBM) einzubeziehen. Bernhard Rödig (FWG Hauenstein) stellte nach dem gut einstündigen Vortrag fest: „Ein Konzept kann ich nicht erkennen.“ Der Rat schloss sich Rödigs Vorschlag an, einen Beschluss solange zu vertagen, bis konkrete Maßnahmen folgen. Kleinmaßnahmen werden mit bis zu 70 Prozent und eine Gewässerrenaturierung kann mit bis zu 90 Prozent gefördert werden.

Rat spricht sich für Ortsumgehung aus

Einer von Andreas Wilde (SPD Hauenstein) vorgestellte Resolution für eine Ortsumgehung Hinterweidenthals schloss sich der Rat mit großer Mehrheit an. Bereits im Dezember hat der Hinterweidenthaler Rat diese verabschiedet, mit dem Ziel, die Planungen für eine Ortsumgehung schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Manfred Schary machte erneut klar, dass vor allem die Bewohner der Hauptstraße durch den zunehmenden Schwerlastverkehr beeinträchtigt seien und dringend Abhilfe geschaffen werden müsse.

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Manfred Seibel, der mit Nein gestimmt hatte, begründete seine Entscheidung neben ökologischen Aspekten unter anderem damit, dass eine gewisse Entlastung durch die Ertüchtigung der Wieslauterbahn erfolge. Herrmann Rippberger aus Lug (Freie Wähler) nannte es einen „Akt der Solidarität, der Resolution zuzustimmen“.

x