Südwestpfalz Hauensteiner Hochzeit sorgt für vier weitere Corona-Fälle

Weitere vier Corona-Infektionen gehen auf die Hauensteiner Hochzeit zurück.
Weitere vier Corona-Infektionen gehen auf die Hauensteiner Hochzeit zurück.

Am Freitag wollen Land und Kreis ihre Zahlen abgleichen: Während das Land die Südwestpfalz weiterhin in der Warnstufe orange einordnet, ist sie nach den Zahlen des Kreises längst Risikogebiet. Derweil zieht die Hauensteiner Hochzeit weitere Corona-Fälle nach sich.

Die Südwestpfalz befindet sich am Donnerstag weiterhin in der Warnstufe orange des Warn- und Aktionsplans des Landes. Das Landesuntersuchungsamt nennt in seiner Statistik einen Inzidenzwert von 45,3 für den Landkreis. Dieser Wert gibt die Anzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen an. Er entspricht derzeit nicht den Berechnungen, die der Landkreis selbst anstellt. Das liegt wohl daran, dass das Land nicht auf dem aktuellen Stand ist und noch nicht alle neuen Corona-Fälle in seiner Statistik mitrechnet. Nach der Rechnung des Kreises ist die Südwestpfalz bereits Risikogebiet – „nicht erst seit gestern“, sagte Kreissprecher Thorsten Höh am Donnerstag. Am Freitag berät sich die Taskforce – inklusive Landesvertretern – bei einer Telefonkonferenz. Dabei sollen auch die Zahlen abgeglichen werden. Die Gesprächsteilnehmer seien „zuversichtlich, Abweichungen aufzuklären“, meint die Verwaltung.

Suche nach Indexfall bei Hochzeit

Das Gesundheitsamt Südwestpfalz meldet derweil am Donnerstagnachmittag zwölf weitere Infektionen. In vier Fällen ist die Hochzeitsfeier in Hauenstein der Auslöser: bei zwei Patienten aus der VG Hauenstein, einem aus Pirmasens und einem aus dem Dahner Felsenland.

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Kreis Südwestpfalz

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Weiterhin unklar ist der Indexfall, also der ursprüngliche Auslöser des Infektionsgeschehens rund um die Hochzeitsfeier. Bislang lassen sich mindestens 28 Corona-Fälle auf diese Feier zurückführen, auch außerhalb des Landkreises. Das Gesundheitsamt konnte den Indexfall keinem der drei Orte zuordnen, an denen gefeiert wurde: standesamtlich im Bürgerhaus, mittags in der Hütte am Paddelweiher und abends im Deutschen Schuhmuseum.

Hütte am Paddelweiher bleibt offen

Für die Feier liegt dem Gesundheitsamt kein Konzept vor, mit dem die Teilnehmer geschützt werden sollten. Das war zum Zeitpunkt, an dem die Feier stattfand, aber auch nicht verlangt: Erst ab einer Anzahl von 75 Teilnehmern bei einer Veranstaltung im öffentlichen Raum hätten die Ausrichter einen Hygiene-Plan präsentieren müssen. Die Verwaltung verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass von Feiern in Gastronomiebetrieben ein geringeres Risiko ausgeht – dort gibt es Regeln, die die Teilnehmer schützen sollen. „Auch für die Hütte am Paddelweiher liegt dem Gesundheitsamt ein sehr gutes Hygiene-Konzept vor“, heißt es von der Verwaltung. Weil das Personal dort keine Infektionen aufweist, könne der Betrieb uneingeschränkt geöffnet bleiben.

Drei weitere Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 wurden laut Gesundheitsamt entdeckt, als Einwohner von Pirmasens sowie aus den Verbandsgemeinden Pirmasens-Land und Dahner Felsenland in Altenheime gebracht oder ins Krankenhaus eingewiesen wurden. Zwei Männer – aus Zweibrücken und Pirmasens – haben sich bei infizierten Arbeitskollegen angesteckt. Ein weiterer Zweibrücker war bereits als Kontaktperson in Quarantäne und erhielt nun ein positives Testergebnis. Noch nicht ermittelt ist die Infektionskette in zwei Fällen aus den Verbandsgemeinden Waldfischbach-Burgalben und Zweibrücken-Land.

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