Wallhalben Gemeinde will Wald ökologischer bewirtschaften

2,5 Hekar des Gemeindewaldes sollen zum Urwald werden.
2,5 Hekar des Gemeindewaldes sollen zum Urwald werden.

Mit nur rund halb so hohen Gewinnen wie in 2021 rechnet der zuständige Förster aus der Bewirtschaftung des Gemeindewaldes für dieses Jahr. Künftig will die Gemeinde den Wald klimaangepasster bewirtschaften.

Bei der Vorstellung des Forstwirtschaftsplanes für das laufende Jahr erläuterte Revierförster Hermann Gries aus Knopp-Labach dem Ortsgemeinderat in dessen jüngster Sitzung, dass insgesamt ein Holzeinschlag von 290 Festmetern vorgesehen sei. Darin enthalten sei auch noch eine größere Menge Holz, die durch Schneebruch im Bereich Buchwald angefallen ist. Dieses Sturmholz sei weitgehend als Brennholz verwertbar.

Von den zu fällenden Eichen, Fichten, Lärchen, Douglasien und Buchen können, so Gries, 252 Festmeter Stammholz verkauft werden. Das dünnere Restholz des Einschlages verbleibt zum Verrotten im Wald liegen. Aus dem Holzverkauf ergeben sich laut Plan – nach Abzug der Unternehmerkosten für die Holzernte von rund 9000 Euro – Einnahmen in Höhe von 11.500 Euro. Davon müssen die Ausgaben für die Beförsterung des Waldes, Waldpflege, Wegeunterhaltung und Bestandschutz sowie Versicherungen, Berufsgenossenschaft und Steuern bezahlt werden. Demnach werfe der Wald 2023 einen Gewinn von rund 2800 Euro ab. Im Jahr 2021 hat der Gemeindewald einen Gewinn von 5700 Euro eingebracht.

Zuschüsse für naturnahes Handeln

Der Ortsgemeinderat beschloss außerdem, in das von Gries ausführlich vorgestellte Programm „Klimaangepasste Waldmanagement“ einzusteigen. Der Bund fördert diese ökologische Waldbewirtschaftung von 2022 bis 2026, so dass eine Gemeinde bei genauer Einhaltung der zwölf Kriterien je Hektar Waldfläche im Jahr 100 Euro Zuschuss erhält. Wallhalbens Gemeindewald umfasst 50 Hektar.

Die Förderung des gesunden Waldes für die Erholung, die Bindung schädlicher Treibhausgase durch die Bäume, die umfassende Stärkung des Naturhaushaltes, die Verbesserung des Wasserrückhaltes, Dämpfung der Verdunstung des Niederschlags werden belohnt, zudem der Verzicht auf Kahlschläge und das Anlegen eines Waldrefugiums. Dies bedeutet, dass die Gemeinde eine Fläche von 2,5 Hektar nicht mehr bewirtschaften darf, sondern für 20 Jahre förmlich als Urwald, ohne menschlichen Eingriff, sich selbst überlassen muss. Dort wird sich der Wald ganz natürlich durch seine Eigenkraft entwickeln.

Ein Stück Urwald entsteht

Gries versicherte, dass Kahlschläge in der Waldwirtschaft schon lange der Vergangenheit angehörten, besondere Altbäume ebenfalls stehen blieben, eine natürliche Waldverjüngung durch Samen der Bäume gestärkt werde und seit Jahren keine Spritzmittel mehr verwendet würden. Wallhalben könne diese aufgelisteten Kriterien also problemlos erfüllen.

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