Kreis Südwestpfalz Freizeitpark für Schoko-Fans

Die bisherige Schokowelt von Wawi am Pirmasenser Sommerwald hat eher musealen Charakter. Bei Münchweiler soll ein waschechter Fr
Die bisherige Schokowelt von Wawi am Pirmasenser Sommerwald hat eher musealen Charakter. Bei Münchweiler soll ein waschechter Freizeitpark mit hohem Erlebniswert entstehen.

«Pirmasens/Münchweiler.» „Chocolate-World“ lautet der Arbeitstitel für den Freizeitpark, wie Wawi-Vorstand Richard Müller gestern erläuterte. Realisieren will Wawi das ambitionierte Projekt am Firmenstandort bei Münchweiler. Das Unternehmen habe vor vier Monaten auf der anderen Straßenseite zwischen der Bundesstraße 10 und dem Produktionsbetrieb ein 11 000 Quadratmeter großes Gelände gekauft, das genügend Platz für die Schokowelt, Parkplätze sowie Außenanlagen bieten werde. „In Pirmasens war das nicht machbar. Das liegt mitten im Wohngebiet, es gibt kaum Parkplätze und das Grundstück ist viel zu klein“, begründet Richard Müller den Wechsel nach Münchweiler. Im Oktober hatte er noch angekündigt, die Schokowelt in Pirmasens modernisieren zu wollen. Großes schwebt Richard Müller und Seniorchef Walter Müller mit der „Chocolate-World“ vor. Jeder Aspekt der Schokolade soll „erlebbar“ werden – und das nicht nur mit Plakaten oder Videos, sondern mit Händen zu greifen. Richard Müller würde am liebsten eine kleine tropische Pflanzenwelt aufbauen, wo die Schokobohne an der Pflanze zu sehen und zu fühlen sein wird. Auf dem Freigelände könnten eine Kuhweide für die Milch zu finden sein sowie ein Zuckerrübenfeld. Im Innern soll eine riesige Rutsche durch die gläserne Produktion führen, ähnlich wie in dem Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ mit Johnny Depp. Wobei: Ganz so märchenhaft könne das Münchweiler Projekt dann doch nicht werden. Ein Wiener Dramaturg sei mit der Erstellung eines Konzepts beauftragt worden, teilte Walter Müller mit. Im nächsten Jahr würden dessen Vorstellungen dann mit einem Architekten und Szenografen detailliert ausgearbeitet; Ende 2019 könnte nach den Vorstellungen der Müllers Baubeginn sein. Innerhalb der nächsten 24 Monate soll das Projekt zum Abschluss gebracht werden. Projektleiter werde Tapani Braun sein. Richard Müller hofft auf bis zu 150 000 Besucher pro Jahr. Die Schokowelt am Sommerwald zähle aktuell jährlich rund 100 000 Gäste. Zum Vergleich: Das Dynamikum in Pirmasens kommt auf weniger als 90 000 Besucher pro Jahr; das Fischbacher Biosphärenhaus erreicht gerade mal 40 000 Gäste. Der Freizeitpark wird Eintritt kosten. Dafür dürfe der Besucher alles probieren und sich richtig „sattfuttern“, verspricht Richard Müller. An einer Station könne der Besucher sich s flüssige Schokolade abfüllen. Auch können die Gäste selbst Schokohasen herstellen. „Wir legen viel Wert auf Interaktion“, betont Walter Müller. Öffnen werde die „Chocolate-World“ an 363 Tagen im Jahr, also auch jeden Sonntag. Zur Verpflegung der Gäste werde es einen Gastronomiebereich geben, wo jedoch keine Schnitzel serviert würden, um der benachbarten Gastronomie keine Konkurrenz zu machen. Ein belegtes Brötchen als Wegzehrung für Besuchergruppen soll aber möglich sein. Alle Wawi-Produkte sollen vor Ort zu kaufen sein. „Unser Ziel muss sein, dass die Kinder rauskommen und im Auto gleich fragen, wann sie wiederkommen dürfen“, legt Richard Müller die Latte für die Erlebniswelt recht hoch. Die Marketing-Grundsätze „Erklären, Verehren und Begehren“ könnten in der „Chocolate-World“ perfekt umgesetzt werden. „Das wird auch die Marke Wawi stärken“, hofft Walter Müller, der das Unternehmen als Familienbetrieb präsentieren will. Die Pirmasenser Schokowelt wird die gläserne Produktion nach Münchweiler abgeben. Das Café und der Schnäppchenmarkt sollen in Pirmasens bleiben, verspricht Richard Müller. Sieben Arbeitsplätze hat die Schokowelt aktuell in Pirmasens. Für Münchweiler rechnen die Müllers mit 20 neuen Arbeitsplätzen.

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