Waldfischbach-Burgalben Feuerwehr: Lothar Webers letzte Ehrungen

Sie stellen sich seit Jahrzehnten in den Dienst der Allgemeinheit: Verbandsbürgermeister Lothar Weber und Landrätin Susanne Gans
Sie stellen sich seit Jahrzehnten in den Dienst der Allgemeinheit: Verbandsbürgermeister Lothar Weber und Landrätin Susanne Ganster (von rechts) zeichneten verdiente Mitglieder der Feuerwehr der Verbandsgemeinde waldfischbach-Burgalben aus.

„Wir sind auf einem guten Weg“, resümierte Waldfischbach-Burgalbens Verbandsbürgermeister Lothar Weber (SPD) die vergangenen acht Jahre, die er auf Behördenseite Chef der Feuerwehr war. Bis zum 19. Dezember ist er das noch, dann übergibt er an seinen Nachfolger Felix Leidecker (CDU). Letztmals nahm Weber Beförderungen, Bestellungen und Ehrungen bei der Feuerwehr vor.

Wie wichtig die Arbeit der Feuerwehr sei, habe sich gezeigt, als er ein Ehepaar kennengelernt habe, das 2021 in einen schweren Autounfall auf der B270 verwickelt war, bei dem die Unfallverursacherin ums Leben gekommen war. Die beiden wurden schwer verletzt, wollten sich aber „unbedingt bedanken für die hervorragende Arbeit, die unsere Feuerwehr damals bei dem Unfall geleistet hat“, gab Weber das Lob an die Mannschaft weiter. Die habe sich im Verlauf der vergangenen acht Jahre, in denen es auch mal stürmisch zuging, wieder zusammengerauft. „Ich hoffe, dass das so bleibt“, sagte Weber.

131 aktive Wehrleute gibt es aktuell in der Verbandsgemeinde. Das seien schon mehr gewesen, rekapitulierte Weber und erinnerte an Zeiten in den 1990er-Jahren, als es schon mal 170 aktive Feuerwehrleute gab. Das entspreche der allgemeinen Entwicklung bei Vereinen. Aber die Feuerwehr sei kein normaler Verein, sie sei wichtig für das gesellschaftliche Leben, helfe anderen, die in Not sind, helfe Gefahren abzuwehren. „Ihr macht viel für die Gesellschaft. Danke für euren Einsatz“, lobte der Verbandsbürgermeister.

Feuerwehrgerätehaus: Nicht der beste Standort

Ehrenamt und Kameradschaft trage auch dazu bei, dass man eine schöne Zeit miteinander verbringt. Deshalb sei das erste gemeinsame Familien-Feuerwehr-Grillfest wichtig gewesen. Es sei ein Dankeschön für die Familien gewesen, die es zulassen, dass sich die Wehrleute Tag und Nacht im Notfall für andere Menschen da sind und für solche Einsätze regelmäßig üben. Auch im Verbandsgemeinderat werde gesehen, was die Feuerwehr leistet. Seit einem Jahr ist das neue Feuerwehrkonzept die Richtschnur, und bei allem, was dazu beitrage, die Sicherheit der Menschen und der Wehrleute zu verbessern, sei sich der Rat immer einig gewesen, erinnerte Weber.

Was er bedauere, sei die Tatsache, dass er als Bürgermeister nicht mehr den Grundstein für das neue Feuerwehrgerätehaus in Waldfischbach-Burgalben legen könne. Noch viel lieber wäre ihm gewesen, „ich hätte es einweihen können“, sagte er. Nach schwieriger Standortsuche – das Haus wird in den Bruchwiesen gebaut – gehe er davon aus, so seine Worte zu Waldfischbach-Burgalbens Ortsbürgermeister Michael Oestereicher (BWB), dass alle Fraktionen im Ortsgemeinderat es unterstützen und das Baugenehmigungsverfahren positiv begleiten. Er hoffe, sagte Weber schmunzelnd, „dass ich zur Einweihung eingeladen werde“. Wichtig sei, dass im gesamten Verfahren die Bürger mitgenommen werden. Es sei nicht der beste Standort, aber es habe letztlich keine Alternative mehr gegeben.

Krisenmodus begleitet die Feuerwehr

Es ist nicht das einzige Großprojekt, das Weber seinem Nachfolger übergibt. Ein großer Brocken sei auch der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Schmalenberg, das in Kombination mit der Erweiterung des dortigen Kindergartens realisiert werden soll; und das in Zeiten, in denen Handwerker sowie Material Mangelware sind und die Preise steigen. Aber die Feuerwehr sei Krisenmodus mittlerweile gewöhnt, resümierte er und stellte fest: „Es war mir eine Ehre, mit ihnen zu arbeiten.“

Der Krisenmodus begleite die Feuerwehr, bestätigte Wehrleiter Harald Bohl. Kreisfeuerwehrinspekteur Stiven Schütz stellte fest, dass manche Krise noch gar nicht richtig bewältigt sei und „da kommen schon wieder neue Herausforderungen“. Die neuesten Herausforderungen bringe der Ukraine-Krieg mit seinen Folgen mit sich. Es gilt, sich auf Not-Szenarien wie einen Blackout vorzubereiten.

51 Alarmierungen bislang 2022

Es zeige sich, wie wichtig vorausschauendes Planen ist, stellte Harald Bohl fest. 2019 habe der Verbandsgemeinderat in Abstimmung mit der Wehr beschlossen, dass Notstromaggregate angeschafft werden, erinnerte er. Damit seien die Feuerwehrgerätehäuser als Anlaufstellen im Notfall gerüstet. Und Notfälle gibt es immer. 51 Alarmierungen gab es bislang in der Verbandsgemeinde in diesem Jahr und hinter dieser Alarmierungszahl stehen deutlich mehr Einsätze, sagte Bohl. Die genaue Einsatzstatistik folge im kommenden Jahr. Von den Wehrleuten wünscht er sich: „Bleibt der Sache treu.“ Und er hofft, dass die Partner der Wehrleute das Engagement für die Allgemeinheit weiter mittragen.

Bei Weber sagte er im Namen der Feuerwehr schon mal vorab – eine offizielle Verabschiedung soll es noch geben – danke für eine „nicht immer einfache, aber immer konstruktive, sehr gute Zusammenarbeit“. Weber habe immer wieder Ideen eingebracht, Anregungen gehabt, „die wir nicht missen möchten“, sagte Bohl. Auf die möchte man auch in Zukunft zurückgreifen, kündigte er an.

Ehrungen und Bestellungen

Ehrungen

10 Jahre: Tim Neumahr, Manuela Vatter (beide Heltersberg). Manuel Leist (Hermersberg), Nils Seibert, Sven-Eric Ritter (beide Schmalenberg), Sven Fechner (Waldfischbach-Burgalben).

15 Jahre (bronzenes Feuerwehrehrenzeichen): Benjamin Friesecke (Hermersberg), Simone Bohl, Patrick Bohl (beide Waldfischbach-Burgalben).

20 Jahre: André Eisel, Christopher Heinz, Steffen Tamson (alle Hermersberg), Rainer Spang (Waldfischbach-Burgalben).

25 Jahre (silbernes Feuerwehrehrenzeichen): Dirk Ernst (Heltersberg).

35 Jahre (goldenes Feuerwehrehrenzeichen): Joachim Kaiser (Schmalenberg).

Alters- und Ehrenabteilung: 30 Jahre: Harry Weber (Waldfischbach-Burgalben); 40 Jahre: Uwe Mock (Steinalben), Werner Oster (Hermersberg).

Beförderungen und Bestellungen

Anwärter: Diana Jung (Hermersberg), Elena Hügel, Kai Lomakin, Mohsen Jabari (alle Waldfischbach-Burgalben), Brian Beckmann (Heltersberg).

Feuerwehrmann/frau: Shahzed Amjed, Oliver Martin, Paul Könnel (alle Heltersberg), Johannes Kihl (Hermersberg), Jan Ritter, Robin Vogel, Till Rheinheimer, Mika Seibert (alle Schmalenberg), Xenia Schneider, Jonas Semmet, Lukas Bähr, Nele Becker, Benedikt Jüttner, Magnus Wagner, Jonas Witzgall, Jannik Hahn (alle Waldfischbach-Burgalben).

Löschmeister: Torsten Bornträger (Schmalenberg), Michael Käfer, Marius Mootz (beide Waldfischbach-Burgalben).

Oberlöschmeister: Carsten Schattauer (Schmalenberg), Manuel Maurer (Steinalben).

Hauptlöschmeister: Markus Römer (Steinalben).

Brandmeister und Gruppenführer:

Patrick Wetzke (Heltersberg), Marc-Justin Sommer (Hermersberg), Tobias Bohl (Waldfischbach-Burgalben).

Oberbrandmeister: Steffen Jochum (Schmalenberg/auch Zugführer zur besonderen Verwendung).

Hauptbrandmeisterin: Christina Bohl (Waldfischbach-Burgalben/auch stellvertretende Wehrführerin).

Leiter Atemschutz: Tobias Bohl, Johannes Kulling.

Ausbilder Hubrettungsfahrzeuge: Arno Bohl, Nico Vivi (alle Waldfischbach-Burgalben).

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