Grossbundenbach „Es pinkelt doch keiner ins Dorf“: Gemeinde lehnt die Gefahrenverordnung ab

Großbundenbach hat kein Problem mit Wildpinklern.
Großbundenbach hat kein Problem mit Wildpinklern.

Einstimmig fällt die Gefahrenverordnung bei den Räten in Großbundenbach durch. Die Verbandsgemeinde will sie, weil ein Bürgermeister den Verbandsgemeinderat darum bat, in seinem Dorf eine Leinenpflicht für Hunde einführen zu dürfen. Doch es geht längst nicht mehr nur um Hunde.

„Alles, was in dieser Gefahrenverordnung steht, machen wir doch schon. Ich bin ein bisschen über das verwundert, was da alles drinsteht. Wir sind auf jeden Fall dagegen“, zeigt Bürgermeister Dieter Glahn wenig Verständnis für die entsprechende Vorlage. Sie gleiche derjenigen Verordnung, die im Vorjahr vom Zweibrücker Stadtrat verabschiedet wurde.

Was die Ratsmitglieder in Großbundenbach ärgerte, ist, dass darin alles geregelt werde, ohne dass es Ausnahmen gibt. „Dass man nicht ins Dorf und ins Wasser pinkelt. Dass Hunde anzuleinen sind. Seitenweise werden da Zuwiderhandlungen aufgeführt. Damit verärgert man die Leute. Es pinkelt doch keiner ins Dorf. Und es pinkelt auch keiner ins Wasserbecken“, ergreift der Landwirt Glahn Partei für den gesunden Menschenverstand der Bürger in der Verbandsgemeinde. „Ich sage es mal so: Zu viele Regeln, das ist typisch für den Städte- und Gemeindebund. Da meint man, dass man da alles regeln muss. Deswegen haben wir abgelehnt. Denn die Verordnung ist ein typisches Machwerk für eine Stadt “, beklagt Glahn eine seiner Ansicht nach fortschreitende Überregulierung von Dingen und Verhaltensweisen, deren Handhabe eigentlich selbstverständlich sei.

Bürgermeister kritisiert Überregulierung

„Wie zum Beispiel das Verbot, seine Notdurft außerhalb von Bedürfnisanlagen zu verrichten. Okay. Ich sage es mal so als Beispiel: Wenn jetzt einer in den Schwarzbach pinkelt, ist das dem Schwarzbach ziemlich egal. Zumal die Abwässer in unserer Region bis vor 50 Jahren alle in den Schwarzbach gelaufen sind. Und die Erde dreht sich immer noch, welch Wunder“, wettert Glahn.

Zu Beginn der Ratssitzung wurde der verstorbenen Rätin Annette Morsch gedacht. Als Nachrücker wurde Jürgen Bendzko von Glahn per Handschlag verpflichtet. Bendzko gehört nun auch dem Landwirtschafts- und dem Umweltausschuss an.

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