Kreis Südwestpfalz Er will die Leute mobilisieren

Das Wichtigste, was ein Bürgermeister im Ort machen muss, ist nach Volker Schmitts (50) Ansicht, „die Leute zu mobilisieren“, was ihm auch bei den Jugendlichen gut gelingt. In dieser Hinsicht habe er sein Ziel in der vergangenen Amtszeit in Großsteinhausen schon oft erreicht. Auch zukünftig wird dies einer der Schwerpunkte bei der Arbeit in der Gemeinde sein. Schmitt tritt am 25. Mai wieder an, wieder ist er der einzige Kandidat.

„Wir machen hier in der Gemeinde keine Parteipolitik“, hebt Schmitt hervor, der dennoch in der FDP ist. „Wir sind ganz frei in unseren Entscheidungen.“ Was einem bei der Arbeit jedoch öfter einen Strich durch die Rechnung mache, sei die finanzielle Lage, unter der die meisten Gemeinden zu leiden hätten. „Wir dürfen nur 18 Prozent unserer Einnahmen behalten“, ärgert sich Schmitt, der Rest sei durch die Umlagen an die Verbandsgemeinde und an den Kreis gleich weg. Das mache es schwer, im Ort etwas auf die Beine zu stellen. Da Großsteinhausen kaum Gewerbesteuereinnahmen habe, reichten selbst die Schlüsselzuweisungen nicht aus, um die Löcher zu stopfen. Die miserable Finanzlage werde immer mehr zum Thema. Hauptanliegen ist es, weiter für die finanzielle Besserstellung der Gemeinden zu kämpfen. „Eventuell auch auf dem Klageweg“, so Schmitt. Gemeinsam mit Bechhofen und Hornbach hatte Großsteinhausen Widerspruch gegen die Verbandsgemeinde-Umlage eingelegt. In Zukunft müsse man darüber auch beim Kreis und beim Land nachdenken. Letztlich habe der Bürger darunter zu leiden, der „über Gebühr belastet wird“. „Entweder ziehen die Leute weg oder bauen hier erst gar nicht“, folgert Schmitt. Da die Zusammenarbeit mit dem Rat in den letzten zehn Jahren so gut geklappt habe, möchte er sie gerne fortsetzen. „Unsere Ziele sind klar, der Weg manchmal nicht, aber der Rat ist diskussionsfähig.“ Bei allen Entscheidungen mache man sich Gedanken, und alles werde gut ausdiskutiert. Die Entscheidungen würden nicht gerade mal so gefällt. Dass die Bürgerbegegnungsstätte nicht verwirklicht wurde, darüber ist er immer noch enttäuscht. Böse könne er dem Rat aber nicht sein, schließlich seien die hohen Kosten für den Rat ausschlaggebend gewesen. Wobei man wieder bei der schlechten Finanzlage sei. So ganz aus dem Kopf sei die Angelegenheit noch nicht: Einer seiner Pläne ist es, etwas für die älteren Leute in der Gemeinde zu tun. Schließlich soll der Ort zukunftsfähig sein und auch im Alter eine Bleibe bieten. Diesbezüglich sei man im Gespräch mit öffentlichen Trägern. „Leider mahlen die Mühlen sehr langsam“, bedauert Schmitt, der über sich selbst sagt, dass er wenig Geduld hat. Der Straßenausbau müsse kontinuierlich fortgeführt werden, in den nächsten drei Jahren sei hoffentlich das Teilstück Riedelberger Weg/ Steigweg an der Reihe. Wenn die Zuschüsse fließen, wird in den nächsten ein bis zwei Jahren der Kindergarten saniert. Schmitt ist verheiratet und hat drei Töchter. Er ist Großhandelskaufmann, pflegt in seiner Freizeit seine Bonsais und fährt mit seinem Cabrio gerne durch die Berge. Bei der Wahl 2009 erhielt er 95 Prozent Zustimmung – in ganz Rheinland-Pfalz ein Spitzenwert. (xkn/Foto: Moschel)

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