Althornbach Ein Verein, der das Dorfleben ankurbeln will, aber umstritten ist

Kabarettist Gerd Kannegieser trat in den vergangenen 25 Jahren immer wieder in Althornbach auf.
Kabarettist Gerd Kannegieser trat in den vergangenen 25 Jahren immer wieder in Althornbach auf.

Der Althornbacher Kulturförderverein wird 25. Die zweite Vorsitzende erzählt von vielen Veranstaltungen, sagt aber auch, weshalb der Verein manchmal kritisch beäugt wird.

Der Förderverein, so die zweite Vorsitzende Ute Klein, wurde vor 25 Jahren mit dem Ziel gegründet, Veranstaltungen im Dorf durchzuführen, auch wenn der Gemeindehaushalt das Geld dafür nicht hergibt. „Damals war die 725-Jahr-Feier im Dorf“, benennt Klein die erste Großveranstaltung, bei der der Kulturförderverein mitwirkte. Viele Dörfer, nicht nur Althornbach, hätten seinerzeit ähnliche Vereine gegründet, um Feste im Dorf in die Tat umsetzen zu können. Der Clou: Der Förderverein hat laut Klein seinen eigenen Haushalt, hat somit finanziell einen größeren Handlungsspielraum. Die Gemeinde selbst kann Feste nur dann abhalten, wenn der Dorf-Haushalt ausgeglichen ist. Sind aber die Dorf-Ausgaben höher als die Einnahmen, muss das Geld in die gemeindlichen Pflichtaufgaben wie Friedhof, Kindergarten und Co. gesteckt werden.

Herzstück des Kulturfördervereines ist es laut Klein aber auch, die anderen Vereine im Dorf finanziell zu unterstützen. „Wir haben Garnituren und Zelte gekauft, Kühlschränke und so weiter“, zählt sie auf. Die ehemalige Althornbacher Bürgermeisterin spricht auch Ausstattung fürs Bürgerhaus an, die der Kulturverein angeschafft hat. „Wir haben die Kerwe wieder ins Leben gerufen, sie aufgemöbelt. Damals wurde auch die Fasenacht wieder groß aufgezogen“, sagt Klein weiter. Weitere mittlerweile nicht mehr wegzudenkende Institutionen in Althornbach wie die Theatergruppe oder die Spürnasen sind auch durch die Hilfe des Kulturfördervereines entstanden.

„Manche sehen den Verein als Konkurrenz“

„Der Verein ist in der Bevölkerung leider umstritten. Das liegt aber daran, dass viele gar nicht wissen, wofür er eigentlich da ist“, spricht Klein die offene Kritik an. Die Irrtümer hierzu sollen bei der Jubiläumsfeier ausgeräumt werden. „Manche sehen den Verein als Konkurrenz. Damals haben sie sich gefragt, warum jetzt noch ein Verein gemacht wird“. Die Kritik ist laut Klein vollkommen unbegründet. Die Kulturförderer wollen allen Institutionen und Gruppen im Dorf helfen, somit das Althornbacher Kulturleben ankurbeln.

Info

Bei der Jubiläumsfeier am Samstagabend wird Kabarettist Gerd Kannegieser auftreten, der schon mehrfach in Althornbach aufgetreten ist. Sein aktuelles Programm ist das 21., das der Bühnenkünstler aufführt. Unter dem Titel „Es Knerzje – Awer mit Budder“ blickt Kannegieser auf sein Lebenswerk zurück, wirft aber auch einen Blick nach vorne, auf den nunmehr etwas kürzeren Lebensrest – also „Es Knerzje“. Dass er die Zeit vollends genießen will, ist mit der „Budder“ dargestellt. Und passend zum Abend wird der Kulturförderverein „Knerzjer mit Budder“ zum Essen anbieten. Die Knerzjer sind selbst gebacken, fügt Klein hinzu. „Wir versuchen, bei unseren Veranstaltungen immer was Einheitliches zu machen“. Los geht es am Samstagabend um 19 Uhr im Althornbacher Bürgerhaus, der Eintritt ist frei. Am Sonntag ist im Bürgerhaus um 11 Uhr ein Festgottesdienst, anschließend gibt es einen musikalischen Frühschoppen, dann Mittagessen und später Kaffee und Kuchen.

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