Kreis Südwestpfalz Ein Minikreisel für den Saalbau

Während der Sommerferien wird die Kreuzung vor dem Homburger Saalbau mit einem sogenannten Minikreisel bestückt – ähnlich dem Kreisverkehr vor dem Bürgerhaus in der Kirrberger Ortsmitte. Die Neuerung soll Autofahrern künftig das Einfahren in die Altstadt erleichtern. Zudem soll sie den eigenartigen Umweg rund um das Amtsgericht überflüssig machen.

Der Homburger Stadtrat stimmte am Mittwochabend einem entsprechenden Vorschlag des städtischen Beigeordneten Rüdiger Schneidewind (SPD) zu: Dieser ist im Rathaus für Verkehrsfragen zuständig. Die neue Verkehrsführung in der Zweibrücker Straße im Bereich Kino / Amtsgericht / Saalbau sei für weniger als 15 000 Euro zu haben: „Die Markierungen für den Kreisel und die Verkehrs-Mittelinseln werden einfach aufgedübelt“, erläuterte Schneidewind. „Sollte es sich hinterher in der Praxis zeigen, dass wir mit dieser Idee völlig daneben liegen, ist das Ganze preisgünstig genug, um sich ohne großen Aufwand wieder rückgängig machen zu lassen.“ Besonderen Charme verspricht sich Schneidewind von der Tatsache, dass man dank des Minikreisels nach mehr als 20 Jahren endlich die sogenannte „Juristenschleife“ um das Amtsgericht abschaffen könne: Dieser Spottname bezeichnet den skurrilen Umweg, den man auf dem Weg in die Altstadt bislang in Kauf nehmen muss, wenn man sich aus Richtung Zweibrücken dem Eden-Kino und dem Saalbau nähert: Autofahrer kommen auf der Zweibrücker Straße heran, um kurz vor dem Kino nach rechts in die Untere Allee und von dort aus nach links in die Obere Allee einbiegen zu müssen. In Höhe Saalbau biegen sie dann wieder nach rechts ab, um endlich wie gewünscht in die Altstadt einrollen zu dürfen. „Juristenschleife“ wird die Kurverei genannt, weil der Umweg um das Homburger Amtsgericht herum führt. Dass man sich bei dieser merkwürdigen Verkehrsführung vor gut 20 Jahren durchaus etwas gedacht habe, wollte Rüdiger Schneidewind am Mittwoch nicht verhehlen: „Damals war es in diesem Teil der Zweibrücker Straße zu vielen schweren Unfällen gekommen. Seit Einführung der ,Juristenschleife’ ist die Zahl der Unfälle dort praktisch gegen Null abgesunken.“ Wenn die Regelung im Sommer geändert wird, soll die Altstadt mit dem Marktplatz künftig aus drei Hauptrichtungen erreichbar sein: So werde man künftig auch vom Mannlich-Gymnasium her kommend vor dem Saalbau über den Kreisel nach links in die Altstadt einbiegen können. Dies ist bislang nicht möglich. Außerdem sei die Altstadt geradeaus vom Kino her sowie von der Talstraße aus über die Gerberstraße zu erreichen – vorbei am Grundstück „Vauban-Carrée“. In der Saarbrücker Straße, die sich in der Altstadt an die Zweibrücker Straße anschließt, soll ein Zebrastreifen neu erstehen, der aus juristischen Gründen entfernt und seither von Anwohnern sehr vermisst wurde. Weil die Stadtratsfraktionen FFH, Linke und Grüne eine bessere Einbindung der Bevölkerung in Entscheidungen des Rathauses fordern, bot Schneidewind für den Sommer eine öffentliche Sondersitzung des Bauausschusses an: Dort könne man Mitbürgern die Verkehrsänderung am Saalbau ausführlich erklären und Verbesserungsvorschläge einholen.

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