Südwestpfalz Diese Themen will die FDP nach der Wahl im Kreistag angehen

Roland Gappa (links) aus Dahn, Reinhold Hohn aus Hornbach und Sebastian Schäfer aus Höhfröschen führen die Liste der FDP für die
Roland Gappa (links) aus Dahn, Reinhold Hohn aus Hornbach und Sebastian Schäfer aus Höhfröschen führen die Liste der FDP für die Kreistagswahl an.

Bessere Straßen, weniger Bürokratie und ein Tourismus, der groß denken kann. Das will die FDP nach der Wahl im Kreistag vorantreiben. Spitzenkandidat Reinhold Hohn hat aber noch ein Ziel: Die Mehrheit der aktuellen Koalition brechen.

„Deshalb trete ich nochmal an“, macht Reinhold Hohn deutlich. Bei der Aufstellung der Kreistagsliste am Dienstag sparte Hohn nicht mit Kritik an der Art, wie die CDU die Große Koalition nur ein Jahr vor der Wahl aufgekündigt hatte. „Es hat mich fast vom Stuhl gehauen, als ich von Reichert wegen einer Koalition angesprochen wurde“, erzählt Hohn zu den Hintergründen, die zu der heutigen Koalition aus CDU, Freien Wähler und Grüne geführt haben. „Die Grünen sind nur der Ersatzspieler“, sagt Hohn, der das Angebot von Reichert abgelehnt hatte. Der Liberale ist sich sicher, dass die jetzige Koalition vom Wähler abgestraft wird: „Die lassen sich das nicht bieten.“ Unter anderem sei es ein Unding, dass der zweitgrößte Flächenkreis im Land keinen hauptamtlichen Beigeordneten mehr habe.

Im Kreis liegt nach Ansicht von Hohn vor allem beim Zustand der Straßen einiges im Argen. In der von ihm als Bürgermeister geführten Stadt Hornbach seien die Feldwege besser als so manche Kreisstraße. Als Beispiel nannte er die Verbindung zwischen dem Zweibrücker Outlet-Center und Contwig. „Die ist lebensgefährlich“, wetterte der Liberale. Bevor der Kreis an die Umsetzung eines Millionen Euro teuren Radwegekonzeptes gehen könne, sollten die vorhandenen Straßen für die Autos instandgesetzt werden. „Es muss erstmal das unterhalten werden, was da ist.“

Asylbewerber und Bürgergeld-Empfänger: „Die sollen was schaffen“

Eine andere Vorgehensweise fordert Hohn ebenfalls bei Asylbewerbern und Bürgergeld-Empfängern. Wer Asyl oder Bürgergeld beantrage, solle künftig sofort ein Angebot für eine Art Ein-Euro-Job in der Gemeinde erhalten. „Die müssen was schaffen. Wir sind doch nicht das Schlaraffenland hier“, moniert er.

Eine kreisübergreifende Zusammenarbeit im Tourismus mahnte der FDP-Landtagsabgeordnete Steven Wink an. Dahn kopple sich vom Rest des Kreises ab, Zweibrücken orientiere sich nach Homburg. Das sei der falsche Weg, findet Wink, der den Kreis, die Städte Pirmasens und Zweibrücken sowie das Bitscherland beim Tourismus als Einheit sieht. Nur mit einer gemeinsamen Vermarktung könne die Verweildauer der Touristen erhöht werden, die aktuell meist nach drei Nächten wieder abreisten.

Hohn: Bürokratie macht handlungsunfähig

Grenzüberschreitend will auch Hohn bei der Feuerwehr denken. Es sei ein Unding, dass die Hornbacher Wehr bei einem Brand im lothringischen Schweyen nicht helfen dürfe und umgekehrt. „Das geht nicht in einem vereinten Europa“, findet er und moniert ein bürokratisches Verwaltungsdenken, mit dem das Land in die Handlungsunfähigkeit gezwungen werde.

Bei der Wahl der Liste für den Kreistag stimmten die 18 anwesenden Mitglieder für die meisten der Kandidaten einstimmig. Wenige erhielten nur 17 Ja-Stimmen. Die meisten Kandidaten kommen aus der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Aus den Verbandsgemeinden Waldfischbach-Burgalben und Rodalben kommt keiner der Kandidaten. Auf der Liste finden sich meist Männer. Nur acht Frauen treten für die FDP auf hinteren Plätzen an.

Liste der FDP für den Kreistag

1. Reinhold Hohn, 2. Roland Gappa, 3. Sebastian Schäfer, 4. Michael Knierim, 5. Thomas Hohn, 6. Ludwig Fröhlich, 7. Felix Kupper, 8. Volker Schmitt, 9. Andreas Weizel, 10. Christian Harzer, 11. Tino Weber, 12. Kevin Welter, 13. Christine Franzreb, 14. Marius Sauter, 15. Roland Fröhlich, 16. Christian Dörr, 17. Ferdinand Breuksch, 18. Peter Haller, 19. Pascal Biedorf, 20. Moritz Sandmeyer, 21. Rüdiger Trapp, 22. Maria Weber, 23. Herbert Sefrin, 24. Christian Lauer, 25. Harald Schwarz, 26. Manfred Dörr, 27. Benjamin Schütt, 28. Bernhard Rödig, 29. Alexander Schwartinski, 30. Arnold Bonitz, 31. Nils Reuter, 32. Henrik Conrad, 33. Sophie Lehner, 34. Thomas Schäfer, 35. Peter Lauer, 36. Janic Clauer, 37. Ricarda Huber, 38. Felix Zech, 39. Corinna Conrad, 40. Manfred Danner, 41. Gerhard Conrad, 42. Franziska Schmitt, 43. Herbert Veith, 44. Adelgunde Watson, 45. Christa Scharwatz.

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