Kreis Südwestpfalz Die große Koalition setzt sich durch

Markus Bold (CDU) aus Thaleischweiler-Fröschen und Jürgen Herzog (SPD) aus Maßweiler sind erster und zweiter Beigeordneter der neuen Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben. Sie setzten sich gestern Abend in Wallhalben in der ersten Sitzung des neuen Verbandsgemeinderates gegen die FWG-Kandidaten Martin Eichert aus Schauerberg und Peter Sammel aus Höhfröschen durch.

Markus Bold erhielt bei der Wahl zum ersten Beigeordneten 21 Stimmen, Martin Eichert acht. Jürgen Herzog wurde mit 20 zu neun Stimmen zum zweiten Beigeordneten gewählt. Eine Stimme war in beiden Wahlgängen ungültig oder zählte als Enthaltung. Im neuen Verbandsgemeinderat hat die CDU 13 Sitze, die SPD acht und die FWG sechs. Dazu kommen die Bürgerinitiative (BI) zum Erhalt der Verbandsgemeinde Wallhalben und die Wählergruppe (WG) Lelle mit je zwei Sitzen und die FDP mit einem Sitz. Je ein Mitglied von CDU und SPD fehlte gestern. Karl-Walter Lenhard von der Bürgerinitiative zum Erhalt der Verbandsgemeinde Wallhalben hatte vor der Sitzung im Gespräch mit der RHEINPFALZ angekündigt, die Vorschläge der FWG zu unterstützen. Dass nach dem Bürgermeister nun auch die beiden Beigeordneten aus der alten Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen kommen, sei „eine regelrechte Verhöhnung“ der Wallhalber, sagte er am Rande der Sitzung. Zwar soll es noch einen dritten Beigeordneten geben, und diesen Posten soll Jörg Juner (SPD) aus Weselberg bekommen, aber das sei „ein Brosamen für Wallhalben“. Der dritte Beigeordnete konnte gestern noch nicht gewählt werden, da der Rat hierfür erst die Hauptsatzung der neuen Verbandsgemeinde ändern muss. Auch Peter Sammel, der gemeinsam mit Martin Eichert die FWG-Fraktion führen soll, hatte vor der Wahl die Vorschläge der CDU/SPD-Koalition kritisiert: Eine Fusion sei eine Verschmelzung zweier gleichberechtigter Partner, deshalb müsse der erste Beigeordnete auch aus der Verbandsgemeinde Wallhalben kommen. Das wäre ein deutliches Signal, dass beide Verbandsgemeinden gleichberechtigt sind. Bürgermeister Thomas Peifer dagegen sagte in seiner kurzen Antrittsrede nach den Wahlen, dass man bewusst das Rathaus in Wallhalben als Schauplatz für die erste Ratssitzung gewählt habe, „um ein Zeichen zu setzen, dass dies eine Fusion auf Augenhöhe ist“. Nun werde die eigentliche Arbeit beginnen. Er versprach, alle Fraktionen regelmäßig einzubinden, und kündigte an, dass er gutgemeinten Ratschlägen gegenüber aufgeschlossen sein werde. Den Mitarbeitern der beiden bisher eigenständigen Verwaltungen sagte er voraus, dass auch der ein oder andere ins andere Verwaltungsgebäude versetzt werden müsse, aber dies werde „nicht nach Nase geschehen“, sondern sich an den Anforderungen orientieren. Rund 70 Zuhörer, darunter viele Mitarbeiter der Verwaltung, verfolgten die anderthalbstündige Sitzung. Nach seiner Wahl zum Beigeordneten gab Markus Bold seinen Sitz im Verbandsgemeinderat ab. Für ihn rückte Peter Peifer aus Petersberg nach – „nicht verwandt oder verschwägert, zumindest nicht bis ins 16. Jahrhundert zurück“, wie Bürgermeister Peifer bei der Verpflichtung seines Namensvetters sagte. Auch er gab als Verbandsbürgermeister seinen Sitz ab. Für ihn rückte Günther Scherer aus Rieschweiler-Mühlbach nach. Jürgen Herzog gab seinen Sitz nicht ab. Änderungen hatte es bereits im Vorfeld bei der BI gegeben: Klaus-Peter Heintz aus Obernheim-Kirchenarnbach hatte seinen Sitz nicht angenommen. Für ihn rückte Bernd Heist aus Weselberg nach. Auch Christoph Brenner aus Herschberg von der WG Lelle hatte verzichtet. Seinen Sitz hat nun Klaus Lorenz aus Thaleischweiler-Fröschen inne. (bfl)

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