Kreis Südwestpfalz Dellfelds Bürgermeisterin soll zweite Beigeordnete werden

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Dellfelds Bürgermeisterin Doris Schindler (SPD) soll neue zweite Beigeordnete der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land werden. Rund 30 SPD-Mitglieder haben sie am Dienstag einstimmig zur Kandidatin für die Nachfolge von Andreas Glahn gewählt, der das Amt abgegeben hat, um sich stärker der Feuerwehr zu widmen (wir berichteten zuletzt am 10. Januar). Doris Schindler soll Anfang März vom Verbandsgemeinderat gewählt werden. Sie wäre dann die zweite Stellvertreterin von Verbandsbürgermeister Gundacker.

„Ich war selbst überrascht“, sagte Doris Schindler gestern im Gespräch mit der RHEINPFALZ zu dem Zuspruch, den sie am Dienstag erfuhr. Aber sie empfinde es als Ehre, für dieses Amt anzutreten, und sie freue sich auf die Aufgabe – sofern sie gewählt werde, wie sie anfügt. Nach dem Rücktritt von Andreas Glahn habe sie sich vorstellen können, das Amt zu übernehmen. Nach Gesprächen im kleineren Kreis war sie am Dienstag die einzige Kandidatin. Doris Schindler, die im März 61 wird, hat 42 Jahre im evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken gearbeitet, das Ende 2016 schloss. Zuvor habe sie eine Ausbildung gemacht und zwei Jahre in einer Schuhfabrik gearbeitet. Eine neue Stelle werde sie vor ihrem Ruhestand nicht mehr antreten, sagte sie. Dadurch bleibe ihr Zeit für das Ehrenamt: „Wenn ich noch im Beruf wäre, hätte ich es nicht machen können. Wenn, dann mache ich’s richtig.“ Doris Schindler ist seit 2004 Bürgermeisterin von Dellfeld. Bei der Wahl zum Verbandsgemeinderat vor drei Jahren bekam sie hinter Andreas Glahn die zweitmeisten Stimmern bei der SPD und rückte somit von Platz sieben auf Platz zwei auf. Unter allen 32 Kandidaten bekam sie die drittmeisten Stimmen – die meisten erhielt Contwigs Bürgermeister Karlheinz Bärmann. Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker nannte Doris Schindler gestern im Gespräch mit der RHEINPFALZ „meine absolute Wunschkandidatin“. Sei sei „sehr, sehr engagiert“, habe die notwendige Erfahrung und die notwendige Zeit, ihn zu unterstützen. So hätten das wohl auch die übrigen Teilnehmer gesehen: „Als der Name Doris Schindler fiel, da hat jeder gesagt ,Klasse!’.“ Während der hauptamtliche Beigeordnete Klaus Freiler aus Großsteinhausen als Baudezernent für die Bauabteilung zuständig ist und damit einen eigenen Geschäftsbereich hat, haben die zweiten und dritten Beigeordneten in der Verbandsgemeinde keine bestimmten Aufgaben. Es sei auch nicht geplant, das zu ändern, sagte Gundacker. Auch Jürgen Sauter, der Vorsitzende der Verbandsgemeinde-SPD, lobt die Kandidatin: „Wir sind sehr froh, dass sie’s macht.“ Doris Schindler sei eine gestandene Bürgermeisterin, habe viele Stimmern bei der Verbandsgemeinderatswahl bekommen, sei schon lange in der SPD, und zudem habe die Entscheidung den Charme, dass die Fraktion nicht auseinandergerissen wird. Wäre einer der Fraktionsvorsitzenden Beigeordneter geworden, hätte hier jemand nachrücken müssen. Anders als Mitte Januar anklang, plant die SPD laut Jürgen Sauter derzeit keine Veränderungen in der Fraktionsspitze. Vor einem Monat hieß es, Norbert Kiefer von der Stampermühle könnte den Fraktionsvorsitz abgeben an Jürgen Sauter aus Hornbach, der zusammen mit Achim Scherer aus Bechhofen stellvertretender Fraktionssprecher ist. Dieses Thema sei am Dienstag nicht aufs Tapet gekommen, sagte Sauter gestern. Während der Bürgermeister einer Verbandsgemeinde von den Bürgern direkt gewählt wird, werden die Beigeordneten – also seine Stellvertreter – vom Verbandsgemeinderat gewählt. In der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land gibt es eine große Koalition. Weil die SPD den Bürgermeister stellt, bekam die CDU den hauptamtlichen Beigeordneten. Als größte Ratsfraktion stellt die SPD dann den zweiten Beigeordneten, und die CDU wiederum den dritten. Dieses Amt hat Björn Bernhard aus Dietrichingen inne. CDU-Fraktionssprecher Klaus-Martin Weber ließ gestern keinen Zweifel daran, dass auch die CDU bereit ist, Doris Schindler zur Beigeordneten zu wählen: „Ja, natürlich! Das ist eine gute Wahl. Doris Schindler ist eine kompetente, nette Frau mit Sachverstand und für den Posten gut geeignet.“ Das Amt des zweiten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land ist frei, weil Andreas Glahn aus Stambach zum 31. Dezember zurückgetreten war, um sich stärker auf die Feuerwehr zu konzentrieren. Er ist seit Jahresbeginn Vertreter von Kreisfeuerwehrinspekteur Stiven Schütz, engagiert sich also auf Landkreis-Ebene für die Feuerwehr. Er habe sich entscheiden müssen, sagte er im Januar zur RHEINPFALZ: „Ich kann keine drei Ehrenämter machen.“ Denn er ist auch Stellvertreter von Wehrleiter Markus Schmidt, dem Chef der Verbandsgemeinde-Feuerwehr. Der Termin für die nächste Verbandsgemeinderatssitzung steht laut Jürgen Gundacker noch nicht endgültig fest. Anvisiert ist ein Termin Anfang März.

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