Höheinöd Bürgermeister Lothar Weber stellt sich nicht mehr der Wahl

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„Ich war gerne ihr Bürgermeister“, sagte Lothar Weber, Bürgermeister in Höheinöd, beim Neujahrsempfang. Kurz zuvor hatte er – wie angekündigt – seine Entscheidung bezüglich einer Kandidatur bei der Kommunalwahl im Juni angegeben. Er kandidiert nicht mehr. Am 27. August wird er den Staffelstab als Bürgermeister an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin weitergeben.

Eine gute Nachricht hatte Weber: Der Zuschussbescheid für den Kindergartenbau ist da. Im März 2019 wurde das Projekt gestartet, im April 2022 war der Antrag gestellt worden. Was noch fehlt, ist die Zustimmung der Kreisverwaltung zur Kreditaufnahme. Er hoffe, sagte Weber, dass diese Zustimmung schnell komme, weil der Bau dringend erforderlich ist, und erinnerte er an die Versprechen, dass künftig alles schneller gehen und mit weniger Bürokratie verbunden sein soll.

Um die Eigenanteile für dieses wie manch anderes Projekt stemmen zu können, wird die Produktion von erneuerbaren Energien in Höheinöd deutlich ausgeweitet. Repowering bei den bestehenden Windkraftanlagen, zwei weitere Windkraftanlagen werden gestellt und der Solarpark wird erweitert. Statt bisher 30 Millionen Kilowattstunden Strom sollen in Höheinöd künftig 90 Millionen Kilowattstunden Strom produziert werden.

Attraktiver Wohnort

Ein Meilenstein in den vergangenen 20 Jahren sei der erfolgreiche Kampf für den Autobahnanschluss gewesen, erinnerte der Bürgermeister. 16 Leerstände habe es damals im Ort gegeben. Seit der Autobahnanschluss vorhanden ist, hat Höheinöd als Wohnort an Attraktivität stark gewonnen. Leerstand ist kein Thema mehr. Wichtig sei, was viele schon vergessen hätten, der Zusammenschluss der Grundschulen Hermersberg und Höheinöd gewesen. Weil beide Ortsgemeinden und die Verbandsgemeinde an einem Strang zogen, blieben beide Schulstandorte erhalten. Für Weber zeige dies, dass es sich lohne, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren. Es sei wichtig, dass sich ein Dorf verändere, sagte der Bürgermeister. Tue es das nicht, „dann wird es verändert“, gab er zu bedenken, dass Veränderungen, die nur von außen kommen, nicht zum Vorteil der Dörfer seien. Es sei wichtig, die Veränderungen selbst mitzugestalten. Für ihn, abseits der Politik, ein perfektes Beispiel für eine Veränderung ist die Wandlung des MGV Höheinöd zu Tonart. In neuer, moderner Form erfährt der Chor enormen Zulauf. Das Engagement vieler Menschen im Ort, in Vereinen, bei den Adventsfenstern, bei Dorffest und Weihnachtsmarkt und vielem mehr, sei wichtig für die Dorfgemeinschaft.

Was es auch brauche, um etwas zu gestalten: Geduld und Hartnäckigkeit. Beispiel Bau der Gaspipeline. Die bisher festgestellten Schäden durch den Bau, die durch die Pipelinebauer zu beheben sind, belaufen sich allein in Höheinöd bereits jetzt auf 450.000 Euro, sagte Weber. Und noch seien gar nicht alle Bereiche erfasst, in denen gebaut wurde. Da werde es noch einige Gespräche und Sitzungen brauchen, bis all das in Ordnung gebracht ist, ist sich Weber sicher.

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