Kreis Südwestpfalz Arbeitslosigkeit: Glöckner prüft Schweizer Modell

Pirmasens. Die Pirmasenser Bundestagsabgeordnete Angelika Glöckner (SPD) hat sich in Zürich über die Sozialfirma Dock AG informiert. „Das könnte ein Modell für Pirmasens sein“, sagte sie am Freitag bei einem Pressegespräch.

Glöckner ist zuversichtlich, für Pirmasens ein Projekt zur Förderung von Langzeitarbeitslosen auf den Weg bringen zu können, zumal die Stadt trotz sehr hoher Arbeitslosigkeit beim Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ nicht zum Zuge gekommen ist. Sie will in den nächsten Wochen Gespräche mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles führen, die nach einem Besuch in Pirmasens mit der Problematik vor Ort vertraut sei. Das Schweizer Modell hat Glöckner beeindruckt. Die unternehmerisch geführte Sozialfirma beschäftige 1500 Langzeitarbeitslose unbefristet, beschaffe ihnen Jobs in Nischen. „Die Leute übernehmen Arbeiten, die für private Firmen nicht mehr lohnend sind.“ In der Regel handele es sich um „einfachste Tätigkeiten“. Das reiche vom Verpacken von Zahnbürsten über das Zerlegen von Elektroschrott bis zum Montieren von Schrauben, Kleinplakatierung oder Umpackarbeiten. Die Menschen erhalten Glöckner zufolge einen Grundlohn, der mit Sozialhilfe aufgestockt wird. Damit reduziere sich die Soziallast der Kommunen, gleichzeitig erhielten die Arbeitslosen eine sinnvolle Aufgabe, gewöhnten sich wieder an einen strukturierten Alltag und ein Miteinander im Kollegenkreis. „Sie arbeiten erst 80 Stunden im Monat, dann 100 Stunden, später 130 Stunden.“ Glöckner kündigte an, Unternehmern in der Region fragen zu wollen, ob sie entsprechende Arbeiten anzubieten haben. Wichtig sei: „Es darf keine Konkurrenz zum ersten Arbeitsmarkt entstehen.“ (cla)

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