Kreis Südwestpfalz Angst vorm Blaulicht

REIFENBERG/BATTWEILER. Sie nutzen was: die blauen Reflektoren, die Jäger Anfang April an der Straße zwischen Battweiler und Reifenberg an die Leitpfosten geschraubt haben. Laut dem Reifenberger Jagdpächter Ferdi Hüther wurden seitdem erst zwei Wildunfälle bekannt. Allerdings ist die Paarungszeit noch nicht zu Ende.

Seit Anfang April sind an den Straßenleitpfosten an der Kreisstraße Wildwarnreflektoren angebracht, um das Wild vorm Überqueren der Straße zu warnen. Wenn die Autoscheinwerfer in der Dunkelheit auf die Reflektoren treffen, streuen die das Licht in blauer Farbe nach rechts und links von der Straße. Dem Wild wird dadurch Gefahr signalisiert, da solches Licht in der Natur nicht vorkommt. Finanziert wurden die 600 Euro teuren Reflektoren durch die Jagdgenossenschaft Reifenberg. Die Wartung übernehmen die Jäger. Für Jagdpächter Hüther, der die Reflektoren zusammen mit anderen Jägerkollegen angebracht hatte, sind sie bisher ein Erfolg: „Wir hatten seit der Anbringung Anfang April bis jetzt nur zwei Wildunfälle, beide bei Tag. Das ist hervorragend.“ Noch im vergangenen Jahr lag die Zahl der gemeldeten Wildunfälle bei elf – ohne die Dunkelziffer miteinzubeziehen. „Da die aktuellen Wildunfälle bei Tag passiert sind, kann man von einer einhundertprozentigen Erfolgsquote der Reflektoren sprechen“, erzählt Hüther zufrieden. Zumindest bis jetzt. Die Paarungszeit wird die Effektivität der Reflektoren auf die Probe stellen: „Da ist das Wild in Hochzeitsstimmung und das Gehirn schaltet ab. Das wird eine ganz enge Kiste“, erklärt Hüther. In dieser Zeit durchstreifen die Rehböcke ihr Revier auf der Suche nach paarungswilligen Ricken. Das Wild überquert dann im Hormonrausch die Straße, ohne auf Warnsignale zu achten. Ein aussagekräftiges Fazit über die Reflektoren könne man demnach erst Mitte August mit dem Ende der Brunftzeit ziehen. Hüther hofft aber, dass die Langzeitwirkung ebenfalls gut ausfällt. Ein Erfolg seien die Reflektoren schon, wenn auch nur ein Wildunfall durch sie vermieden werden konnte. Konkrete Pläne für weitere Strecken mit den Reflektoren sind Hüther nicht bekannt, Interesse von Jägerkollegen bestehe aber.

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