Südpfalz „Wilde Wochen“: Wildbret auch in diesem Herbst in ausgewählten Restaurants

Die Wilden Wochen werden jedes Jahr veranstaltet. Das regionale Fleisch hat viele Vorteile – auch mit Blick auf den Klimaschutz.
Die Wilden Wochen werden jedes Jahr veranstaltet. Das regionale Fleisch hat viele Vorteile – auch mit Blick auf den Klimaschutz.

Herbst- und Winterzeit ist Wildzeit. Auch in diesem Jahr bietet der Verein SÜW wieder die Wilden Wochen an. Diesmal bieten 23 Restaurants das heimische Fleisch an. Mit Vorteilen fürs Klima.

Es ist schon fast eine Tradition: Die Wilden Wochen im Herbst und Winter in der Südpfalz. Denn nicht nur, aber gerade zu den dunkleren, härteren Jahreszeiten dürfe natürlich auch mal etwas Deftigeres auf den Tellern landen, teilt der Verein Südliche Weinstraße mit. Zudem könne man mit Wild nicht nur lecker essen, es sei auch „die wohl klimafreundlichste Art Fleisch zu genießen“. Das liegt daran, dass das Wild hier in der Region erlegt worden ist. Genauer: aus dem Pfälzerwald, dem Bienwald und den Rheinauen.

23 Gastronomen bringen das hierzulande erlegte Wild auf den Tisch und beteiligen sich somit an der Aktion der Tourismusvereine Südliche Weinstraße, des Büros für Tourismus Landau und Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim. Ziel der Wildwochen sei es, Einheimische sowie Gäste der Südpfalz für Wild aus heimischer Jagd zu begeistern. Wildbret sei ein sehr hochwertiges, vitamin- und nährstoffreiches Fleisch, das viel Eiweiß und nur einen geringen Fettanteil enthalte.

Einfluss auf Artenvielfalt

Der Verzehr von Wildbret bringe einige Vorteile mit sich und leiste obendrein einen Beitrag zum Klimaschutz, erklären auch die Landräte Dietmar Seefeldt (Südliche Weinstraße), Fritz Brechtel (Germersheim) und Landaus Oberbürgermeister Dominik Geißler laut der Mitteilung. „Denn nicht nur, dass die Natur selbst der natürlichste und vor allem artgerechteste Lebensraum für die Tiere darstellt, auch Futter ist hier reichlich vorhanden.“ Transportiert werden müsse ebenfalls nichts über eine größere Distanz – weder zum Schlachter noch zum Teller. Damit werde auch der Transport-Stress für Tiere vermieden, kommentieren die CDU-Politiker weiter.

Die Jagd erfülle auch eine wichtige Funktion: Sie diene dazu, den Wald im Gleichgewicht zu halten, teilt der Verein weiter mit. „Denn vor allem Rehe und Hirsche können die Artenzusammensetzung im Wald verändern, da ihnen viele Triebe junger Bäume als Futter dienen. Sind die Wildbestände zu hoch, hat dies Einfluss auf die Artenvielfalt.“

Auch Kochkurse im Angebot

Zurück zum Teller: „Wildbratwürste, Wildleberknödel, Wildgulasch, Wildbraten und vieles mehr – die Wildgerichte der Südpfalz sind so vielfältig und beliebt wie ihr Wein“, heißt es weiter. „Zur Freude der Jäger, die eine große Nachfrage an Wild während der Wildwochen erfahren.“ Die Wildgerichte würden durch weitere Zutaten aus regionalem Anbau ergänzt. Teilnehmende Betriebe seien am Haus mit einem entsprechenden Schild markiert.

Ein Hinweis für Hobbyköche: Wer sich sein Wild selbst zubereiten möchte, werde außerdem bei einigen Forstämtern und Metzgereien der Region fündig, die das Wildbret jetzt wieder verstärkt zum Verkauf anbieten. Die Auswahl an Wildfleisch lasse keinen Wunsch offen – vom ganzen Wildschwein oder Reh über das küchenfertige Gulasch, bis hin zum verzehrfertigen Wilderertopf in der Vollkonserve gebe es alles zu erwerben. Einige Verkaufsstellen bieten auch Schinken, verschiedene Wurstwaren im Darm und in der Dose, aber zum Teil auch Frikadellen, Bolognese, Chili con Carne, Sülze und Wildfonds an. Für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis sorgt das Wildbret, wenn es mit weiteren regionaltypischen Produkten kombiniert wird, wie Esskastanien oder natürlich dem Pfälzer Wein. Küchentipps und leckere Rezepte gibt es im Netz unter wild-auf-wild.de.

Teilnehmende Gaststätten

Diese Betriebe nehmen an den Wilden Wochen teil und bieten heimisches Wild an:

Zum Alten Kurhaus (im Jugendstilhotel Trifels, Annweiler), Restaurant Zur Alten Gerberei (Annweiler), Gaststätte Hahn (Dernbach), Restaurant Schneider (Dernbach), Restaurant Garten Eden (im Hotel Pfälzer Hof, Edenkoben), Birkenthaler Hof (Eußerthal), Landgasthof Klosterstüb’l (Eußerthal), Koch’s Restaurant (im Hotel zur Pfalz, Kandel), Stiftsgut Keysermühle (Klingenmünster), Brasserie Wein und Dein (im Parkhotel Landau). Tom’s Näschtl (Landau), Hotel Restaurant Castell (Leinsweiler), Hotel Restaurant Waldhaus Wilhelm (Maikammer), Hotel Restaurant Vater Rhein (Maximiliansau), Gaststätte am Wild- & Wanderpark (Silz), Hotel Restaurant Winzerhof (St. Martin), Restaurant Consulat des Weins (St. Martin), Arens Hotel 327 (St. Martin), Waldgaststätte Cramerhaus (Vorderweidenthal), Hofschänke (Winden), Vögeli’s WeinNest (Wollmesheim).

Wild-Kochkurse werden in 1A Die Kochschule in Bellheim, beim Julius in der Pfalz in Hainfeld und bei Koch’s Restaurant in Kandel angeboten.

Isabell Pfeffer ist eine der jungen Jägerinnen aus der Südpfalz.
Isabell Pfeffer ist eine der jungen Jägerinnen aus der Südpfalz.
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