Oberotterbach/Bad Bergzabern Wassertemperatur: Schwimmtrainer wirft VG-Spitze Zensur vor

Das Wasser im Rebmeerbad wird auch 2024 nicht mehr als 21 Grad haben.
Das Wasser im Rebmeerbad wird auch 2024 nicht mehr als 21 Grad haben.

Rund um die Wassertemperatur im Bad Bergzaberner Freibad ist im Sommer ein Streit entbrannt. Obwohl die Saison seit gut zwei Wochen beendet ist, sind die Gemüter immer noch erhitzt. Schwimmtrainer Klaus Janson wirft der Verwaltungsspitze Zensur vor.

„Wird das Rebmeerbad ein Refugium für Eisbären?“ Diese Frage prangt als Titel über einer Petition von Klaus Janson, Schwimmtrainer und zweiter Vorsitzender des Turnvereins (TV) Bad Bergzabern. Erreichen möchte er damit, dass das Wasser im Rebmeerbad, genauer gesagt im dortigen Freibad, in der kommenden Saison wieder wärmer sein wird. Jansons Angaben zufolge haben mehr als 1000 Menschen die Petition unterschrieben, die er der Spitze der Verbandsgemeindeverwaltung übergeben hat.

Zu Beginn der Badesaison im Mai war der Ärger in der Kurstadt groß. Das Wasser im Rebmeerbad hatte nur 18 Grad. Nach massiven Protesten wurde dann doch die Heizung aufgedreht, zumindest ein wenig. Mehr als 21 Grad gab es allerdings nicht. Verbandsbürgermeisterin Kathrin Flory (SPD) und der für die Bäder zuständige Beigeordnete Martin Engelhard (FWG) führten Energie- und damit auch Kosteneinsparungen als Argument an. Mittlerweile ist es beschlossene Sache, dass sich an der Temperatur auch im Sommer 2024 nichts ändern wird.

Wieso wurde das Plakat abgehängt?

Dass Janson davon nicht begeistert ist, liegt auf der Hand. Der Grund dafür, dass er in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates vor Wut schäumte und schwere Vorwürfe gegenüber der Verwaltungsspitze erhob, ist allerdings ein anderer. Besagte Petition samt Eisbärenbild hat er im Schaukasten des TV am Hallenbad ausgehängt. Dort ist sie allerdings nicht mehr zu sehen, weil sie seitens der Verwaltung entfernt wurde. „Ich wüsste nicht, woher Sie das Recht nehmen, Zensur vorzunehmen“, sagte Janson in Richtung Florys und Engelhards. Er wollte wissen, mit welcher Begründung das Bild abgehängt wurde. Immerhin sei der Kasten Eigentum des TV, die Verwaltung könne ihn nicht einfach aufschließen und etwas herausnehmen.

Er sei bei einem Gespräch aufgefordert worden, das Plakat zu entfernen, erklärte Flory. Die Verwaltungsspitze empfand es als Provokation, so die Erklärung. Nachdem es nicht abgehängt worden sei, habe man es eben selbst gemacht. Der Streit schaukelte sich daraufhin hoch, Janson stritt ab, dass es eine Aufforderung gegeben habe. Mit den Worten „Ich wusste nicht, dass wir in Nordkorea leben“, beendete er schließlich das Gespräch.

Und wie geht es jetzt weiter? CDU-Fraktionschef Matthias Ackermann forderte Flory und Engelhard auf, die Sache aufzuklären. „Das ist jetzt bitte nicht ernsthaft gemeint“, sagte er zur Begründung, der Eisbär sei eine Provokation. „Ich finde das wirklich skandalös, wenn das so war.“

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