Kreis Südliche Weinstraße Umgehung bis spätestens 2021 fertig

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Über Mangel an Fragen zu den künftigen Zufahrten aus Richtung Insheim und Bad Bergzabern, der Anbindung und des Verlaufs der Wirtschaftswege, des anstehenden Flurbereinigungsverfahrens und vor allem auch zum Thema Lärmschutz konnte sich der Leiter des LBM, Kurt Ertel, wahrlich nicht beklagen. Ertel sagte in dem Zusammenhang zu, dass weitere Lärmschutzmessungen vorgenommen werden. Die bislang vorliegenden Zahlen lägen alle eindeutig unter den zulässigen Werten. Vor allem bei den Fragen der zahlreich vertretenen Insheimer wurde die höchst unterschiedliche Interessenslage zwischen Impflingen und Insheim deutlich. So wurde mehrfach die Befürchtung geäußert, wonach mit dem Bau der Umgehungsstraße die Anwohner der Haupt- und Bahnhofstraße in der Nachbargemeinde ein höheres Verkehrsaufkommen durch Autofahrer hinnehmen müssten, die den Weg zur A 65 suchen. Bemängelt wurde auch, dass es künftig keine direkte Verbindung mehr zwischen den beiden Gemeinden gebe, die derzeit noch über die Kirchstraße besteht. Fahrzeuge von und nach Insheim müssen mit bei Fertigstellung der Umgehungsstraße die Zufahrt über die Anschlussstelle bei der Rohrbacher Straße nutzen. „Verkehrsprobleme dürfen nicht von einer Gemeinde auf die andere verlagert werden“, meinte ein Zuhörer. Leitender Baudirektor Ertel gab zunächst eine Situationsbeschreibung. Danach macht die Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt im Zuge der B 38 je nach Streckenabschnitt rund 20.000 Fahrzeuge pro 24 Stunden aus. Der Anteil des Schwerverkehrs wurde mit 300 Fahrzeugen beziffert. Nach dem Bau der Umgehungsstraße verbleiben dann je nach Abschnitt noch zwischen 2000 und 4000 Fahrzeuge, so die Prognose. Ertel befasste sich auch mit dem Übersichtslageplan und damit dem Verlauf der Umgehungsstraße. Da die Umgehung weitgehend im Einschnitt geführt werde, seien Erdbewegungen – sowohl Auf- als auch Abtragungsarbeiten – in einer Größenordnung von insgesamt 223.000 Kubikmeter erforderlich, berichtete Ertel. Die Überschüssige Erde soll in die Gewanne „Am Kochsgrund“ nördlich der B 38 gebracht werden. Der Leiter des LBM erläuterte die verschiedenen Brückenbauwerke, die beispielsweise zur Überführung der südlich und nordöstlich von Impflingen geplanten Hauptwirtschaftswege oder zur Überführung der L 554 über die B 38 notwendig sind. Dies gilt auch mit Blick auf die Durchleitung des Quodbachs. Vier Brücken seien erforderlich, teilte Ertel mit. Die vierte Brücke wird zur Überführung der Verbindungsrampe Impflingen (B 38 alt) in Richtung Landau gebraucht, dabei handelt es sich auch um einen Wirtschaftsweg. Zum Zeitfenster sagte Ertel, dass das Flurbereinigungsverfahren im Bereich der Trassenführung beantragt und die Arbeiten dazu bereits angelaufen seien. Die Ausführungspläne seien in der Endphase, mit der Erstellung der Leistungsverzeichnisse sei begonnen. Auch der Grunderwerb sei in der Vorbereitungsphase. Ziel sei es, nach der Weinlese 2016, spätestens Anfang 2017 mit dem Bau von zwei Brücken zu beginnen. Im kommenden Jahr sollen weitere Bauwerke errichtet werden. Die ersten Erdarbeiten seien vom Verlauf des Flurbereinigungsverfahrens abhängig, für das mit einem Zeitraum von einem bis eineinhalb Jahren gerechnet wird. Insgesamt geht Ertel für die Realisierung der Umgehungsstraße von einer Bauzeit zwischen drei und vier Jahren aus, so dass mit der Fertigstellung für 2020/2021 gerechnet werden könne. Zu Beginn der Infoveranstaltung dankte Ortsbürgermeister Günter Flicker (SPD) seinem Parteifreund, dem Landtagsabgeordneten Alexander Schweitzer, für die Unterstützung bei der Terminvereinbarung mit dem LBM für diese Veranstaltung. Flicker versäumte es nicht, sich bei allen Beteiligten zu bedanken, die sich auf dem Weg bis zur Finanzierung durch den Bund engagiert haben. Der Dank des Ortsbürgermeisters ging auch an die Adresse der Winzer und Landwirte, die dem Bau der Umgehungsstraße positiv gegenüber stünden. Durch die anstehende Flurbereinigung und Landabgabe gebe es wieder Eingriffe in die einzelnen Betriebe. Schweitzer selbst verfolgte die Infoveranstaltung ohne eigene Wortmeldung. (som)

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