Kreis Südliche Weinstraße Trauth: Mitmenschlichkeit und Respekt neu bewerten

Kultur, viel Lob für gute Taten und sehr viele Gespräche: Dieses Versprechen löste der Bürgerempfang der Verbandsgemeinde Herxheim in seiner siebten Auflage am Mittwoch mit rund 150 Besuchern im Dorfgemeinschaftshaus in Rohrbach ein.

Bürgerschaftliches Engagement stellte Bürgermeister Franz-Ludwig Trauth (parteilos) thematischen in den Mittelpunkt des Abends. Genau dieses Thema sei beispielsweise dem Verein „Rohrbach tut gut“, der „Bürgerhilfe Rohrbach“ oder der Projektgruppe „Altern a(k)tiv“ aus Herxheim zur Herzensangelegenheit geworden. Es seien die Vereine, sagte Trauth, die zu einem lebhaften Gemeinwesen und zu einer hohen Lebensqualität beitrügen. Da sich unsere Gesellschaft zu verändern scheine, hin zu mehr Eigenentwicklung, zunehmender Isolation der Menschen, mehr sozialer Kälte, sei es zunehmend Pflicht, ein Miteinander zu fördern. Der Verwaltungschef forderte dazu auf, Werte wie Mitmenschlichkeit, Respekt und Achtung vor und gegenüber anderen, Toleranz und Anerkennung wieder stärker in den Mittelpunkt des eigenen Lebens zu rücken. Der seit 2008 bestehende Verein „Rohrbach tut gut“ habe mittlerweile nahezu 500 Mitglieder, beteilige sich an oder initiiere selbst Aktionen und Veranstaltungen wie beispielsweise „Rohrbacher Zimt Zauber“. Der Erlös werde jeweils an kranke und hilfsbedürftige Menschen gespendet. Mittlerweile seien es mehr als 70.000 Euro, die für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt wurden. Blumen und Scheck überreichte Trauth an Vertreterinnen des Vereins, Claudia Westermann, Henrike Jonsson, Susanne Feser und Christine Krieg. Unter dem Motto „Hilfsbereit – vertrauenswürdig- verschwiegen“ setzt sich die „Rohrbacher Bürgerhilfe“ für Mitmenschen ein. Ob Besuchsdienst, als Gesprächspartner, als Begleitung beim Spaziergang, Hilfe beim Einkaufen, beim Arztbesuch oder Abholdienste von Kindern in der Kita oder der Schule: die Palette der Leistungen ist groß. Die Ehrung für den Verein nahmen Henrike Jonsson, Susanne Feser und Inge Angenendt entgegen. Die Projektgruppe „Altern a(k)tiv“ stellt auf die demografische Entwicklung mit der Erkenntnis ab, dass es nach der aktiven beruflichen Phase Potenziale gibt, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Aufgrund einer wissenschaftlich begleiteten Umfrage in 400 Haushalten in Herxheim wurden die Bedürfnisse vor allem der älteren Generation erfragt. Die Projektgruppe bietet Besuchsdienste, Fahr- und Begleitdienste oder Sicherheitsberatung für Senioren an. Die Ehrung nahmen Silvia Zöller, Karin Grimm, Jutta Fleischem- Krauß, Ingrid Nüsslein und Joachim Bernstein entgegen. Trauth würdigte auch die Lebensleistung und das außergewöhnliche Engagement von Max Bergdoll (72) anlässlich des 40-jährigen Dienstjubiläums als Ortsbürgermeister von Insheim und damit dienstältester Ortschef im Kreis. Ortsbürgermeister Peter Feser (CDU) ging als „Hausherr“ auf die jüngste Entwicklung Rohrbachs ein. „Kultur satt“ bot das Programm mit der Jugendkultuskapelle aus Hayna, dem Chor „Crescendo“ und dem Kinderchor des Gesangvereins „Liederkranz“ Rohrbach. (som)

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