Kreis Südliche Weinstraße „Sterben im Krankenhaus muss angenommen werden“

Seit zehn Jahren besteht das Klinikum Landau-Südliche Weinstraße mit seinen drei Standorten Landau, Bad Bergzabern und Annweiler. Vor zehn Jahren begann in Annweiler auch der Aufbau des Versorgungsschwerpunkts einer Palliativstation. Anlass für die Verwaltung zu einer Feierstunde am Montag.

Guido Gehendges, Geschäftsführer des Klinikums, sagte, Annweiler verfüge über ein breit aufgestelltes Team an Fachkräften, das sich auch um die Zusammenarbeit mit externen Partnern bemühe. Er könne die außergewöhnliche Belastung gut einschätzen, denn zehn Prozent aller Patienten würden palliativ betreut. Zuversicht ausstrahlen und Hoffnung geben sei mit die Aufgabe der Ärzte, um Menschen zu heilen und Leiden zu lindern, stellte Chefarzt Christoph Wiegering fest. Das Sterben im Krankenhaus müsse angenommen werden. Wenn die Zeit zu sterben gekommen sei, sollten nicht in falschem Aktionismus unsinnig gewordene Therapien fortgesetzt werden. Aufgabe der Palliativmedizin sei, durch Trost und Beistand einen würdevollen Tod zu ermöglichen. Nach und nach und mit bescheidenen finanziellen Mitteln habe sich aus zunächst zwei Palliativzimmern die heutige Station entwickelt. Das große Geld lasse sich damit nicht verdienen. Aber durch die Hilfe des Fördervereins habe sich manch kleiner Engpass überwinden lassen. Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Dieter Schlimmer nannte die Fusion der drei ehemals unabhängigen Krankenhäuser eine Erfolgsgeschichte, die nicht abgeschlossen sei. In Annweiler sei 2006 der Schwerpunkt Palliativmedizin offiziell anerkannt worden. Schlimmer hielt es für richtig, dass der Landkreis von Anfang an mitgezogen habe. Er verwies darauf, dass in naher Zukunft in Landau unmittelbar beim Krankenhaus in Zusammenarbeit mit der Protestantischen Kirche ein Hospiz entstehen werde. Es sei eine große Herausforderung und ein hartes Stück Arbeit gewesen, die drei eigenständig wirkenden Häuser zu vereinen, betonte Landrätin Theresia Riedmaier. Neben den Arbeitsplätzen habe auch die wohnortnahe medizinische Grundversorgung aufrecht erhalten werden müssen.

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