Kreis Südliche Weinstraße Sorgen wegen Hotelpleiten

„Seit Montag ist das Haus geschlossen, aber die Pachtzahlungen laufen“, so der erste Beigeordnete der Stadt Bad Bergzabern Martin Wichmann (CDU) in Abwesenheit von Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig in der jüngsten Sitzung des Stadtrates Bad Bergzabern zum Schlosshotel. Die Betreibergesellschaft ist insolvent, bestätigte Wichmann (die RHEINPFALZ berichtete).

Die Stadt bekommt 12.000 Euro Pacht monatlich für das Schlosshotel mit 21 Zimmern und Restaurant. Er habe mit Pächter Christian Gutland gesprochen, im Dezember sei ein Gespräch mit der Stadt und Gutland geplant. „Dann werden wir sehen, wie es weitergeht“, sagte Wichmann. „Zwei Hotels werden jetzt in Bad Bergzabern geschlossen, mit dem Hotel Petronella gehen 81 Betten verloren“, klagte der Beigeordnete. Das Hotel Petronella schließt aus nicht bekannten Gründen zum Ende des Jahres. Stadtrat Sven Stöffler (CDU), Pächter der Friedrichsruhe, schlug ein „grundsätzliches Konzept“ für die Unterbringung von Gästen in der Stadt vor, das im Stadtentwicklungsausschuss besprochen werden soll. „Wir haben schon jetzt Anfragen in der Friedrichsruhe für das kommende Jahr, die wir nicht bedienen können“, so Stöffler. Die Friedrichsruhe verfügt über insgesamt 72 Zimmer. Der geplante historische Stadtmauerrundweg wird, wie bereits beschlossen, doch in Beton- und nicht in Natursteinpflaster ausgebaut, so die Eilentscheidung der Stadtspitze. Die Gründe sind Mehrkosten und Verzögerungen im Bauablauf. Allerdings wird nicht mit der Pflastervariante ausgebaut, die beschlossen worden war. Dies führte zu einem Antrag der FWG-Fraktion mit detaillierten Fragen zur Auftragsvergabe. Wichmann sagte deren Beantwortung zu. Einstimmig beschlossen wurde, in der Weinstraße, zwischen dem Kreisel am Neubaugebiet „Im Wingert“ und der Madenburgstraße sechs neue Straßenlampen aufzustellen. Die Kosten betragen rund 21.600 Euro. Bürger hatten sich beschwert, dass dieser Straßenabschnitt zu dunkel sei. Die SPD-Fraktion hat ihren Antrag, ein Straßenkataster zu erstellen, zurückgezogen. Mit diesem Kataster sollte der Zustand der Straßen professionell erfasst und bewertet werden. Die Kosten für dieses Straßenmanagement hätten 350 bis 500 Euro pro Kilometer betragen und lohnten erst ab 400 Kilometern Straße. Die gesamte Verbandsgemeinde habe rund 150 Kilometer Straßennetz, so Wichmann: „Und dann wissen wir nur, ob die Straßen kaputt sind.“ Zudem sei dies die Aufgabe der Verbandsgemeinde, die ein geografisches Informationssystem einsetze, um den Zustand der Straßen zu beurteilen. Der Stadt entstünden keine Kosten. „In den vergangenen fünf Jahren sind keine Straßen in Bad Bergzabern gemacht worden“, behauptete Wichmann. Das stimme nicht, widersprach Hermann Augspurger (FWG), die Vogesen- und Pestalozzistraße seien erneuert worden. Im nichtöffentlichen Teil wurde der Auftrag für die Bodenstrahler des Stadtmauerrundweges für rund 8300 Euro vergeben. Beschlossen wurde, das Grundstück des ehemaligen Spielplatzes hinter dem Amtsgericht zu verkaufen. Das Gelände hat fast 2000 Quadratmeter, zugelassen werden soll der Umgebung angepasste Wohnbebauung. (pfn)

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