Kreis Südliche Weinstraße Rathaus bereitet Bauchweh

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Insbesondere die Kosten für das Dachdecken und das Abtragen asbesthaltiger Materialien an Teilen der Außenfassade habe zu einer gewissen Kostenexplosion geführt, sagte VG-Bürgermeisterin Hedi Braun (parteilos). Die Dachsanierung bezifferte sie auf 472.000 Euro. Die energetische Sanierung schlage mit 950.000 Euro zu Buche, wobei für Fensterbau- und Sonnenschutzarbeiten 605.000 Euro und für Elektroarbeiten 316.000 Euro veranschlagt seien. Der Brandschutz belaste den Haushalt mit 218.000 Euro, für die angestrebte Barrierefreiheit würden 136.000 Euro gebraucht. Um das Rathaus funktionaler zu machen, werden laut Braun 816.000 Euro benötigt – der Umbau aller drei Geschosse falle mit 372.000 Euro besonders ins Gewicht. „Es handelt sich um wirklich notwendige Maßnahmen. Wir leisten uns keinen besonderen Luxus“, sagte Braun. Edelbert Müller (FDP) fragte, wie groß die Gefahr sei, dass die 2,7 Millionen Euro nicht reichen werden. Architekt Adolph Knoll erwiderte, dass dies nicht zu erwarten sei, weil man großzügig kalkuliert habe. Für die Dauer des Umbaus – Braun sprach von „einem Jahr plus X“ – sollen die Büros der Verwaltungsmitarbeiter in andere Räume der Ortsgemeinde ausgegliedert werden. Der Umbau des Rathauses soll im Sommer/Herbst 2017 beginnen. Peter Kallusek (Grüne) war von der Höhe der Kosten geschockt, da man ja ursprünglich „nur“ von 1,3 Millionen ausgegangen war. Für die FWG plädierte Maria Eichenlaub für eine genaue Prüfung der einzelnen Bauvorhaben. Sie erkenne aber absolut die Notwendigkeit des Projekts an. „Unsere Fraktion wird, wenn auch mit viel Bauchgrimmen, den Umbaumaßnahmen zustimmen“, sagte Sven Koch (CDU). Einig war sich der Rat, dass aufgrund der niedrigen Zinsen eine Finanzierung relativ problemlos sei. Über die einzelnen Auftragsblöcke und deren Vergabe müsse im Rat ohnehin immer wieder gesprochen und abgestimmt werden. Bei drei Enthaltungen stimmte der Rat mit großer Mehrheit dem Umbau zu. Der VG-Rat beschloss einstimmig, die Grundschule Herxheim zu modernisieren – ein Aufzug und behindertengerechte Toiletten sollen eingebaut werden. Beigeordneter Christian Sommer (FWG) sagte, dass die Brandschutzmaßnahmen mit 112.000 Euro Kosten besonders ins Gewicht fallen, sie seien aber unerlässlich. Nicht zuletzt deshalb erhöhen sich die Gesamtkosten für die Modernisierung von 360.000 auf 412.000 Euro. Für die Feuerwehren in Insheim und Rohrbach werden zwei gebrauchte Mannschaftstransportwagen zum Preis von je rund 30.000 Euro angeschafft. Den Auftrag zum entsprechenden Ausbau der Fahrzeuge erteilte der Rat der Firma Martin Schäfer GmbH aus Oberderdingen-Flehingen (Baden) zum Preis von je 21.502 Euro. Abzüglich eines Rabattes ergeben sich pro Fahrzeug Kosten von 48.136 Euro. Die Fördervereine der beiden Wehren steuern dazu je 1500 Euro bei. Auf Wunsch der Initiative „Herxheim Bunt“ wurde in der Verwaltung eine hauptamtliche Koordinationsstelle für Flüchtlinge, Helfer und Verwaltung geschaffen. Nun wurde die Ausschreibung einer Stelle für einen Sozialarbeiter beziehungsweise einen Sozialpädagogen für die Flüchtlingsbetreuung beschlossen. Ab 1. Januar 2017 soll die Kraft 30 Stunden wöchentlich je zur Hälfte in den Verbandsgemeinden Herxheim und Offenbach arbeiten. Die Stelle wird bis 31. Dezember 2019 befristet. Die Kosten werden geteilt. Für den ausgeschiedenen Jörg Dähne (SPD) wurde Jan Krebedünkel (SPD) per Handschlag von Hedi Braun als neues Mitglied im Verbandsgemeinderat verpflichtet. |lam

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