SÜW Papiermüllentsorgung im Landkreis: Wann zusätzlicher Abfall nicht mitgenommen wird

So sollte es nicht aussehen – wie hier vor einigen Monaten in Landau.
So sollte es nicht aussehen – wie hier vor einigen Monaten in Landau.

Wegen der Corona-Pandemie kaufen immer mehr Menschen übers Internet ein und lassen sich die Waren nach Hause schicken – auch an der Südlichen Weinstraße. Das Problem: Es fallen mehr Kartonagen an als sonst. Der für den Landkreis zuständige Entsorger für Papiermüll schlägt nun Alarm. Warum?

Wie die Kreisverwaltung mitteilt, sind die Mengen an Pappe und Kartonagen, die neben Mülltonnen zur Abholung bereitgelegt werden, weil die Gefäße bereits voll sind, in den vergangenen Wochen merklich gestiegen. Das sei Problem eins. Problem zwei ist demnach, dass viele Bürger den wegen der Corona-Krise vergleichsweise vielen Extra-Abfall nicht zerkleinert und gebündelt beilegen. Das hat die für die Altpapierentsorgung an der Südlichen Weinstraße zuständige Firma Remondis der Behörde mitgeteilt.

Deshalb sei es in den vergangenen Wochen nicht zu umgehen gewesen, dass mancher Abfall habe liegenbleiben müssen, heißt es. Grund wäre der hohe zusätzliche Zeitaufwand für das Laden nicht gebündelter und größerer Mengen von Papier, Pappe und Kartonagen für die Mitarbeiter von Remondis gewesen. Die Kreisverwaltung bittet deshalb darum, die Vorgaben zu berücksichtigen. In den Nachbarlandkreisen würde aktuell überhaupt kein Extra-Papierabfall mehr mitgenommen, weil sich viele Bürger nicht an die Bestimmungen hielten.

Müllmann muss Abfall problemlos aufsammeln

Bereits im September vergangenen Jahres hatte Remondis angekündigt, neben den Papiermülltonnen bereitgelegten Extra-Abfall nur noch unter bestimmten Voraussetzungen zu entsorgen. Heißt: Wer beispielsweise einen großen Karton loswerden möchte, der nicht mehr in seine Tonne passt, sollte diesen zerkleinern und dessen Teile gebündelt neben seine Tonne legen. Die Oberfläche des Extra-Mülls darf jedoch nicht die Deckelgröße der Standardtonne mit 240 Litern Fassungsvermögen überschreiten.

Bedeutet: Würden etwa Kartonteile aufgrund ihrer Fläche nicht in die Tonne passen und einfach daneben gelegt werden, dann blieben sie liegen. Der zusätzliche Abfall muss zudem gebündelt abgelegt werden, damit ein Müllmann diesen problemlos in die Presse des Müllfahrzeugs werfen kann. Der zusätzliche Müll sollte zudem das Volumen der Standardtonne nicht übersteigen.

Bürger können zusätzliche Tonnen anfordern

Wer bei so ziemlich jedem Leerungstermin mehr Papiermüll hat, als seine Tonne fasst – das ist häufig bei Betrieben der Fall –, der muss damit rechnen, dass dieser Extra-Abfall liegen bleibt. Für diejenigen, die eben stets zu viel Papiermüll haben – ob Gewerbetreibende oder Privatpersonen–, bietet die Kreisverwaltung kostenlose Lösungen an. Bürger und Unternehmer können zusätzliche Tonnen anfordern. Kostenlos. Auch die Leerung dieser ist umsonst.

Remondis kümmert sich an der Südlichen Weinstraße nicht nur um den Papierabfall, sondern auch um die Entsorgung von Rest-, Bio- und Sperrmüll. Im Landkreis wurden 2018 rund 10.000 Tonnen Altpapier entsorgt. Es gibt geschätzt rund 45.000 Papiertonnen. Der Müll wird alle vier Wochen abgeholt.

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