Kreis Südliche Weinstraße Neues Wasserwerk wird gebaut

„Es ist eine technisch ausgereifte und trotzdem günstige Maßnahme“, sagt Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer zu einem der großen Bauvorhaben der Verbandsgemeindewerke. In Klingenmünster wird ein Wasserwerk gebaut, dass jährlich rund 210.000 Liter Wasser aufbereiten soll. Die Kosten betragen rund 2,6 Millionen Euro, die die Werke finanzieren. Das Land gibt ein zinsloses Darlehen über 1,8 Millionen Euro. Spatenstich ist am kommenden Montag.

Bisher und auch künftig wird die Wasserversorgung von Klingenmünster, Gleiszellen-Gleishorbach und dem Pfalzklinikum von Quellen und vier Tiefbrunnen im Quellgebiet in Klingenmünster gewährleistet. Die Hauptquelle liegt „Im Büffelstal“, am Ortsausgang Klingenmünster Richtung Silz, wo auch das neue Wasserwerk gebaut werden soll. „Das Rohwasser ist geologisch bedingt mit Arsen belastet, durch die neuere Senkung des Grenzwertes und den Rückgang der Quellschüttungen müssen wir große Anstrengungen unternehmen, um den Grenzwert von 0,01 Mikrogramm zu unterschreiten“, nennt Bohrer einen Grund für den Neubau. Im neuen, rund 350 Quadratmeter großen Wasserwerk werde das Arsen im Rohwasser unter anderem durch Sauerstoff ausgeflockt, sodass es ausgefiltert werden könne, erklärt der Leiter der Verbandsgemeindewerke, Martin Engelhard. Zudem werde es entsäuert, in einer UV-Anlage entkeimt und in zwei Edelstahlbehältern mit einem Fassungsvermögen von je 250 Kubikmetern gespeichert, so Engelhard. Ein Drittel des aufbereiteten Wassers geht von einem Hochbehälter oberhalb der Burg Landeck zum Pfalzklinikum, zwei Drittel, also rund 140.000 Kubikmeter, werden in Klingenmünster und Gleiszellen-Gleishorbach gebraucht. Seit 2011 werde geplant, unter anderem sei die Universität Karlsruhe eingebunden worden, wegen der Technik der Aufarbeitung. Bauausführende Firmen sind Teambau in Bad Bergzabern und Ekoplan in Trier. Für den Verbraucher ändert sich nichts, die Qualität des Trinkwassers entspricht heute und nach Fertigstellung des Wasserwerks den vorgeschriebenen Standards. Für die Werke wird durch die moderne Technik die Aufbereitung einfacher. Zudem werden Einsparungen erwartet, unter anderem durch die automatische Reinigung der Hochbehälter und eine deutlich höhere Versorgungssicherheit durch die Speicher. „Das Gebäude ist in die Landschaft eingebunden und steht an zentraler Stelle mit kurzen Wegen für das Versorgungsgebiet“, sagt Bohrer. Im Herbst 2016 soll das Wasserwerk fertig sein. (pfn)

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