Kreis Südliche Weinstraße Neue Nachbarn gut integriert

„Wir Silzer zeigen den Flüchtlingen eines der freundlichsten Gesichter der Bundesrepublik Deutschland – für mich ist das praktizierter Humanismus.“ Der Silzer Ortsbürgermeister Peter Nöthen (FWG) begann seine Ansprache beim gut besuchten Neujahrsempfang am Sonntag mit „einem der wichtigsten Themen des vergangenen Jahres“.

Er schloss sich der Überzeugung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an: „Wir schaffen das.“ Zugleich schickte er eine Botschaft „aus unserem kleinen Silz in die große Welt“, „dass wir das nicht allein können“. Er erwarte von den Politikern auf Landes- und Bundesebene ebenso wie in den EU-Gremien und bis zur Uno eine „engagierte Friedens- und Entwicklungspolitik“, um die Ursachen von Krieg und Hunger zu beseitigen. Mit einem herzlichen Willkommensapplaus wurden eine Reihe von neuen Nachbarn aus Afghanistan begrüßt. Nöthen dankte allen Bürgern, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren und damit zum Gemeinwohl beitragen. Ebenso dankte er allen anderen ehrenamtlich Tätigen wie die Rentnerstaffel, die Feuerwehr und die Vereine. Von ihrem Engagement zeuge auch der Wandkalender des Bürgervereins, der ebenfalls ehrenamtlich gestaltet wurde. Die vielen Ideen, die die Bürger über die nun beendete Dorfmoderation eingebracht hätten, sollten Schritt für Schritt umgesetzt werden, sobald Klarheit über die finanzielle Situation bestehe. Hier müssten zum einen die Ergebnisse der Schadensanalyse zum Damm am Silzer See abgewartet werden. Zum anderen gebe es wegen des „Granatenspielplatzes“ im Sulzfeld weiterhin kostenseitige Unwägbarkeiten. Der Ortsbürgermeister erwartet mehr Unterstützung des Landes bei der Verhandlung mit dem Bund. Dem schloss sich Kurt Wagenführer (FWG), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Annweiler, an. Er würdigte die Aktivität der Silzer, unter anderem die „vorbildliche Integrationsarbeit der bärenstarken Jugendfeuerwehr und der Rentnerstaffel, die Männer für alle Fälle, und die Frauen, die sie unterstützen“. Die Sternsinger sammelten Geld für Kinder in Bolivien. Mit zwei gefühlvollen Liedern in seiner Muttersprache bot einer der afghanischen Flüchtlinge den Silzer Mitbürgern einen Eindruck von der Kultur seiner Heimat. Dank der Hilfsbereitschaft im Ort hatte er eine Gitarre zur Verfügung, auf der er sich begleiten konnte. Ein weiterer Flüchtling dankte in herzlichen Worten für die freundliche Aufnahme, die zahlreichen Stunden der Unterstützung und die vielen Angebote zur Begegnung, wie zuletzt bei der Silvesterfeier. Spontan entschloss sich Sean Erhardt von der Jugendfeuerwehr, für die jetzige Ferienwoche alle Interessierten zu einem Musik-Treff ins Bürgerhaus einzuladen. (rhp)

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