Kreis Südliche Weinstraße Kommentar: Mut zu politischer Vielfalt

Politische Vielfalt ist ein Grundpfeiler der Demokratie. Die Parteien müssen für ihre Werte einstehen sowie Mut und Gestaltungswillen zeigen.

Dass sich mit heutigem Stand vier Kandidaten aus den Reihen der Grünen, FDP, CDU und SPD für das Amt des Edenkobener Stadtbürgermeisters bewerben, ist ein Zeichen für eine funktionierende Demokratie und politischen Mut. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass es für ein Ehrenamt – nichts anderes ist die Position des Stadtbürgermeisters – so viele Bewerber gibt. Gerade auch deshalb nicht, weil der verstorbene Werner Kastner dieses Amt viele Jahre eigentlich in Vollzeit ausgeübt hat und große Fußstapfen hinterlässt. Daran wird sich der Nachfolger oder die Nachfolgerin in den Augen der Edenkobener Bürger messen lassen müssen. Vier Kandidaten sind jedenfalls ein Zeichen dafür, dass es nach einer langen Amtszeit verschiedene Ideen gibt, wie die Stadt weiterentwickelt werden kann. Die Kandidaten sind nun gefordert, im Wahlkampf ihre politischen Werte und Ziele darzulegen, um ihre jeweiligen Programme mit Inhalten zu füllen. Gerade bei vier Bewerbern ist es wichtig, individuelle Profile zu entwickeln. Der überraschende Tod des ehemaligen Stadtbürgermeisters hat dafür gesorgt, dass eine geregelte Übergabe an einen potenziellen Nachfolger nicht möglich war. Am Beispiel der Nachbar-Verbandsgemeinde Maikammer wird jedoch klar, dass dies auch ein Hemmschuh sein kann. Als der scheidende CDU-Bürgermeister Karl Schäfer mit Gabriele Flach eine Nachfolgerin bestimmte, stellten die restlichen Fraktionen keinen Gegenkandidaten auf. Das ist eigentlich nicht im Sinne der Demokratie und ein Zeichen von fehlendem Mut, im Angesicht einer wahrscheinlichen Niederlage für die eigenen politischen Werte und Ziele einzustehen. Der Fall Edenkoben zeigt, dass Mut zur Meinungsvielfalt wichtig ist und das Demokratieverständnis stärkt.

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