Kreis Südliche Weinstraße Klein, aber oho

silz. Mit meiner Mama Naglinde und meinem Papa Nagbert bin ich ja schon öfter im Wild- und Wanderpark Silz gewesen und habe die vielen Tiere beobachtet. Aber jetzt durfte ich mit Parkleiter Michael Müller einen Rundgang machen, und er hat mir einiges über meine tierischen Kumpels verraten, was ich noch nicht wusste. Kommt mit auf eine Runde durch den Park! Heute stelle ich euch die niedlichen Mini-Pferde vor.

Habt ihr im Wildpark schon Ronja und Bergli entdeckt? Die beiden sind ja so klein, dass man sie leicht übersehen kann. Naja, ich bin ja auch nicht der Größte, von daher sind wir fast auf Augenhöhe. Ronja und Bergli sind die beiden Mini-Pferde, die bei ihren großen Kumpels, den Haflinger- und den Schwarzwälder-Fuchs-Pferden, in der Nähe der Ziegen leben. Sie zählen zu den kleinsten Pferden der Welt. Abgeleitet ist das Wort Mini von Miniatur. Das bezieht sich auf verschiedene kleine Dinge. Im Lateinischen – diese Sprache, die ganz, ganz früher die Römer gesprochen haben – heißt klein „minor“. Diese Winzling-Variante stammt wohl wie viele andere Pferderassen ursprünglich vom Mongolenpferd ab, hat mir Parkleiter Michael Müller erklärt. Der Mensch hat durch Zucht diese Zwergrasse erschaffen. Das heißt, er sorgt dafür, dass sich die Pferde miteinander vermehren, die bestimmte Eigenschaften haben, damit deren Kinder immer mehr so werden, wie es sich der Mensch wünscht. Zum Beispiel besonders robust oder besonders schnell oder eben auch besonders klein. Ich würde mir das ja nicht vorschreiben lassen, aber an mir hat der Mensch glücklicherweise auch nicht so viel Interesse. Aber warum nun besonders klein? Ein Erwachsener kann ja nicht auf denen reiten, da brechen die ja zusammen. Im 17. Jahrhundert wurden die Minis aber gerne an europäischen Königshäusern gehalten, als Spielgefährten für die Königskinder. Durch Kriege starben sie aber fast wieder aus. Ein paar Exemplare konnten nach Übersee gerettet werden – also in die USA. Die Amerikaner züchteten die Mini-Pferde weiter und in den 1970er-Jahren fanden sie dann ihren Weg wieder zurück nach Europa. Die beiden Silzer Exemplare sind zwar klein, aber oho. Zäh und robust wie Bolle, so schnell werden die nicht krank und auch den kalten Winter überstehen die gut draußen, berichtet Michael Müller. (höj)

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