Kreis Südliche Weinstraße Künstliche Staus

Verkehrschaos gestern in der B-38- Ortsdurchfahrt Impflingen: Rückstaus erstreckten sich bis weit vor die Tore der Gemeinde, in südlicher Richtung beispielsweise bis zur Abzweigung Billigheim/Appenhofen. Landwirte und Winzer hatten Traktoren in gewissen Abständen vorschriftsmäßig am Straßenrand abgestellt. Protestparken war angesagt.

Die Impflinger Bürgerinitiative (BI) wollte mit dieser Aktion auf die Dringlichkeit der langersehnten Ortsumfahrung hinweisen. Während der überwiegende Teil der betroffenen Kraftfahrer scheinbar Verständnis dafür zeigte, dass die Impflinger mit ihrer Geduld am Ende sind und nun Druck machen wollen, und aus den Fahrzeugen die Aktion mit hochgestrecktem Daumen als Geste der Zustimmung quittierten, waren einige Verkehrsteilnehmer ob des künstlichen Staus verärgert. Sie nahmen die Aktion mit wütenden Kommentaren auf. Kleine Ursache, große Wirkung. Karsten Krutz, Sprecher der BI, zur RHEINPFALZ: „Weitere Protestaktionen der Impflinger gegen die offenkundige Verschiebung des Baubeginns der Ortsumgehung auf den St.-Nimmerleinstag-Tag werden mit Sicherheit folgen.“ Leider werde auf absehbare Zeit keine Umgehung gebaut. Angesichts der rund 16.000 Fahrzeuge, die täglich durch Impflingen rollen, sei es unerlässlich, dass sofort die Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs auf 30 Stundenkilometer reduziert werde, um eine Minderung der Lärm- und Schmutzbelästigung zu erreichen. Krutz: „Hier wohnen nicht wenige Leute. Auch müssen wir den schwächsten Verkehrsteilnehmern, den Fußgängern, in Impflingen endlich wieder eine Chance geben.“ So kam es gestern innerhalb kurzer Zeit vor, dass zwei sich begegnende „Brummis“ Teile des ohnehin schmalen Bürgersteigs ohne Rücksicht auf die Fußgänger in Anspruch nahmen. Dies auch zu einer Zeit, als Kinder mit Eltern den Weg in die Kita zu Fuß zurücklegten. Ortsbeigeordneter Klaus Spiegel (FWG) als Augenzeuge: „Solche gefährliche Situationen sind auf der B 38 in Impflingen immer wieder zu beobachten.“ Seit zwei Jahren ist die BI tätig. Außer Lippenbekenntnissen und Achselzucken sei von verantwortlicher Seite nichts geschehen, so Krutz, der ankündigte, dass die Bürgerinitiativen für Tempo 30 auf Durchgangsstraßen ein Netzwerk aufbauen und künftig stärker kooperieren wollen. Krutz: „Wir werden nicht locker lassen, um Impflingen vom Verkehrskollaps zu befreien.“ (som)

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