Kreis Südliche Weinstraße Jung und Alt unter einem Dach

Die Kita „Samenkorn“ platzt aus allen Nähten und muss erweitert werden. Dabei könnte die Kinder- mit der Seniorenbetreuung verbu
Die Kita »Samenkorn« platzt aus allen Nähten und muss erweitert werden. Dabei könnte die Kinder- mit der Seniorenbetreuung verbunden werden, dachte sich der Rat.

Kinder- und Seniorenbetreuung in einem Gebäude? Warum nicht, sagte sich der Gemeinderat Rohrbach in seiner Sitzung am Montag, in der das Modell zur Diskussion stand. Fakt ist: Die dreigruppige evangelische Kita „Samenkorn“ platzt aus allen Nähten und muss um zwei Gruppen erweitert werden, wenn auch für Einjährige Plätze angeboten werden sollen, sagte Ortsbürgermeister Peter Feser (CDU). Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) wiederum habe Interesse an einer Tagespflegeeinrichtung in Rohrbach angemeldet. Zuvor hatte sich die Gemeinde bereits selbst Gedanken zu solch einer Einrichtung gemacht. In Gesprächen seien Überlegungen gereift, die Tagespflege für Senioren und die Kita in einem Gebäude unterzubringen – als generationenübergreifendes Modell unter dem Motto „Jung trifft Alt“. Der ASB würde Träger der Tagespflege werden, die Kirche weiter Träger der Kita bleiben. Die beiden Einrichtungen sollen zu einer Begegnungsstätte werden. Für die Entwicklung des Projektes müssten mehrere Parteien wie Kirche, Elternbeirat, Erzieherinnen und Gemeinde zusammenarbeiten, hieß es. Da die Erweiterung der Kita am jetzigen Standort nicht nur vom Flächenangebot, sondern auch unter dem Gesichtspunkt Denkmalschutz Schwierigkeiten bereite, gebe es Überlegungen, den angrenzenden Dorfplatz als Standort zu wählen, sagte Feser. Geschäftsführer Karl Ritzer vom ASB in Bad Bergzabern warb für das Modell, das anderenorts bereits Schule gemacht hat. Die in die Kita integrierte Tagespflegestätte ermögliche für beiden Seiten eine lohnende Begegnung. Zielgruppe der Tagespflege seien Menschen mit dementiellen Erkrankungen und hilfsbedürftige, sozial isolierte Menschen. Gedacht ist an 15 Tagespflegeplätze. Durch gezielte Begegnung zwischen den Generationen sollen die Kinder erfahren, dass das Alter zum Leben gehöre, so Ritzer. Sie lernten, Hemmschwellen und Ängste gegenüber dem Alter abzubauen. Die Tagesgäste wiederum erführen Abwechslung und Ablenkung in ihrem Alltag. Die Senioren erlebten das Gefühl, wichtig zu sein. Sie könnten (wieder) Beziehungen zu Kindern und anderen Erwachsenen aufbauen. Die Begegnungen sollen regelmäßig sein, damit Rituale entstünden und Bekanntschaften geschlossen werden. Sie sollten aber auch zeitlich begrenzt sein, damit sie sich in den Tagesablauf beider Einrichtungen einfügen können. Ritzer geht davon aus, dass sieben bis acht neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Ehrenamtliche sollen beispielsweise zum gemeinsamen Singen, Basteln oder Malen eingebunden werden. Im Hinblick auf die enge räumliche Zusammenarbeit hält es der ASB für sinnvoll, dass die Gemeinde als Bauträger auftritt und der ASB einen langfristigen Mietvertrag erhält.

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