Kreis Südliche Weinstraße Im Herzen Genossenschafter

„Ich helfe gerne“, sagt Thomas Weiter über sich, „mein Naturell ist es, mich für andere zu engagieren.“ So sind seine zahlreichen Ehrenämter zu erklären, die er innehat oder in der Vergangenheit wahrnahm. Der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft Deutsches Weintor und Vizepräsident des Weinbauverbandes Pfalz wird heute 60 Jahre alt.

Der Winzermeister, Landwirt und Rebveredler aus Barbelroth, der einen Aussiedlerhof besitzt, ist mit seinen 160 Hektar Weinbergen und 130 Hektar Landwirtschaftsflächen (im Anbau sind Getreide, Zuckerrüben und Raps) voll beschäftigt und zuweilen täglich bis zu 14 Stunden im Einsatz. Aber er nimmt sich die Zeit für Aufgaben außerhalb seines Betriebs: „Ich will mitgestalten. Man kann nicht nur meckern, sondern man muss sich engagieren.“ Das sei seine Devise seit seiner Jugend. Das wichtigste Ehrenamt, das ihn nach eigenen Angaben stark in Anspruch nimmt, ist das des Vorstandsvorsitzenden der Genossenschaft mit Sitz in Ilbesheim. Seit elf Jahren ist er der Boss, vorher amtierte er mehrere Jahre als Stellvertreter. Gewählt ist er noch bis 2015. Er habe nicht die Absicht, sich zur Ruhe zu setzen, betont er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Denn er will zusammen mit seinen „Genossen“ noch einiges erreichen. Dass die Aufwärtsentwicklung beim Deutschen Weintor anhält, freut ihn. „Aber die Situation auf dem Markt wird immer schwerer. Wir können nur überleben, wenn wir wachsen, deshalb sind wir für weitere Fusionen offen“, stellt er ganz sachlich fest. Was die Zukunft der größten Winzergenossenschaft der Pfalz angeht, ist der Jubilar optimistisch. Thomas Weiter ist der Sohn eines Landwirts. Er gesteht, dass er schon immer Bauer und Winzer werden wollte. Er habe nie Interesse gehabt, Wein-Selbstvermarkter zu werden. Denn im Herzen sei er schon immer Genossenschafter. Dass sein Betrieb gut organisiert ist, gibt dem Vater zweier Töchter die Möglichkeit für seine Engagements. Er beschäftigt nur einen festen Mitarbeiter, arbeitet viel mit Aushilfskräften. Viele Stunden am Tag sitzt er selbst auf dem Schlepper. Dass er 18 Rebsorten im Anbau hat, hängt damit zusammen, „dass ich Rebveredler bin“. Seine Hauptrebsorten sind Grau- und Spätburgunder, Dornfelder, Riesling und Sauvignon blanc. Letztgenannte Sorte ist eine seiner liebsten. Er trinkt gerne diesen Weißwein, schätzt aber auch Auxerrois und Weißburgunder „und im Winter einen Rotwein“. Seine Trauben bringt er zur Genossenschaft, die Zuckerrüben gehen an Südzucker, das Getreide an einen Müller und den Raps nimmt die Raiffeisen ab. (güw)

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