Kreis Südliche Weinstraße „Ihr Dorf hat Zukunft“

91-70945302.jpg

Persönlich wollte sich Malu Dreyer ein Bild vom Flair der Gemeinde machen, die im Vorjahr den Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen hat und mit dem zum ersten Mal vom Land ausgelobten Demografie-Preis ausgezeichnet wurde. „Als Gesundheitsministerin war ich oft im Pfalzklinikum, heute freue ich mich, erstmals auch das Dorf kennenzulernen“, sagte die Landeschefin. „Meine Sommertour führt in ländliche Regionen, in Gemeinden, die sich weiterentwickeln – auch mit Unterstützung durch das Land. Es ist eine positive Entwicklung, die zeigt, dass die Menschen gerade in ländlichen Regionen sehr gut leben und arbeiten können“, betonte Dreyer bei ihrer Ankunft im Stiftsgut Keysermühle. Sie lobte Arbeit und Ziele des Integrationsbetriebs, den Geschäftsführerin Christiane Steinmetz vorstellte. Zur kurzen Reise in die Vergangenheit des Dorfes wurde für Dreyer und ihre Delegation, darunter Landrätin Theresia Riedmaier (SPD), Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer (SPD) und Ortsbürgermeister Erwin Grimm (FWG), die Besichtigung der Klosteranlage mit Stiftskirche, dem Ursprung von Klingenmünster. Der Besuch im Rathaus verband Vergangenheit und Gegenwart: eintauchen in den literarischen Nachlass von Heimatdichter August Becker und daneben Einblicke in die Arbeit der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe und der gut genutzten örtlichen Bücherei. Kinderspielplatz, Bewegungsparcours und Klingbachhalle standen auf dem Besuchsplan. „Herzlich willkommen im schönen Pfälzer Land“ – mit einem gesungenen Willkommensgruß durch die Schoppensänger vom Karnevalverein und einem herzlichen Applaus wurde die Ministerpräsidentin in der Klingbachhalle von vielen Dorfbewohnern begrüßt. „Ein Dorf hat Zukunft, wenn es Kinder, Kitas und eine Schule gibt“, sagte Dreyer und begrüßte zuerst die Kinder der protestantischen Kita Tausendfüßer. „Damit unsere Dörfer Zukunft haben, brauchen wir das ehrenamtliche Engagement der Bürger, 41 Prozent der Rheinland-Pfälzer sind ehrenamtlich tätig. Heute durfte ich erfahren, wie engagiert die Bürger in Klingenmünster sind.“ Ortsbürgermeister Grimm nutzte die Gelegenheit, bei der Präsentation der Ortsgemeinde auch auf die notwendige Verkehrsberuhigung in Klingenmünster hinzuweisen: „Wir haben täglich 10.000 Fahrzeuge mit einem hohen Anteil an Schwerlastverkehr zu bewältigen.“ Den Wunsch nach einer Ortsumgehung gab er ihr mit auf den Weg. „Beim Rundgang haben wir die Belastung umfänglich erlebt“, bestätigte Dreyer und sagte Klingenmünster die notwendige Unterstützung für die Ortsumgehung zu. Zum Gespräch mit den jungen und alten Klingenmünsterern nahm sich die Ministerpräsidentin viel Zeit, diskutiere im kleinen Rahmen unter anderem mit den Erzieherinnen der protestantischen Kita über die personelle Situation. Dreyer: „Wir sind in Rheinland-Pfalz in der Kinderbetreuung gut aufgestellt, aber es kann noch einiges verbessert werden.“ „Machen Sie weiter so, dann hat Ihr Dorf Zukunft“, verabschiedete sich Dreyer von den vielen Bürger und den Vereinsabordnungen. Zuvor warb die Landeschefin um Akzeptanz in der Flüchtlingsfrage und dankte allen, die sich in Klingenmünster um die Integration der Flüchtlinge bemühen: „Wir haben die Verpflichtung, Menschen in Not zu helfen und dem Rechtsextremismus entgegenzuwirken.“ Gleichzeitig sprach sich die Ministerpräsidentin für ein beschleunigtes Asylverfahren aus. (chf)

x