Wilgartswiesen Holzkugelbahn: Projekt kommt voran

Die Holzkugelbahn soll vor allem Familien mit Kindern nach Wilgartswiesen locken.
Die Holzkugelbahn soll vor allem Familien mit Kindern nach Wilgartswiesen locken.

Der Bau einer Holzkugelbahn ist schon länger Thema in Wilgartswiesen. Die Corona-Pandemie hatte das Projekt allerdings hinausgezögert. Nun kommt das Projekt endlich voran.

Eine Holzkugelbahn ist eine echte Attraktion, vor allem für Kinder. Davon überzeugen kann man sich in der Südpfalz bislang nicht, denn es gibt in der Region noch keine. Das soll sich ändern. Schon seit fast vier Jahren arbeitet der Gemeinderat daran, dass in Wilgartswiesen eine solche Anlage entsteht. Sie soll vor allem Familien anziehen und dem sanften Tourismus zugutekommen, wie er in der Gemeinde bereits gepflegt wird. Nachdem die Corona-Pandemie die Pläne ausgebremst hatte, steht nun die Ausschreibung bevor.

Waldspaziergänge mit Kindern können künftig durchaus zu bereichernden Erlebnissen werden. Bei der Attraktion geht darum, eine Holzkugel auf die verschlungenen Pfade einer für sie gebauten, ebenfalls aus Holz bestehenden Bahn zu schicken, dabei nebenher zu laufen und sich daran zu erfreuen, wie die Kugel, stets abwärts rollend, verschiedene Aufgaben meistert, nämlich Hindernisse überwindet und allerlei Kunststücke vollführt. Die Kugelbahnstrecke ist etwa zwei Kilometer lang und verläuft am Rand eines Wanderwegs, der unterhalb der Falkenburg an der Falkenburghalle beginnt, sich in den Wald hineinzieht und im Bogen die Falkenburghalle wieder erreicht. Auf halbem Weg, bei einem lehrreichen Insektenhotel, lädt ein Rastplatz zum Verschnaufen ein, wo es sich auch bequem picknicken lässt.

Auf dem Weg den Berg hinab warten auf die Holzkugeln mehrere Hindernisse, hier sind der Murmelturm und der Labyrinthtisch skizzi
Auf dem Weg den Berg hinab warten auf die Holzkugeln mehrere Hindernisse, hier sind der Murmelturm und der Labyrinthtisch skizziert.

Fünf Stationen warten auf der Strecke

Den Weg säumen fünf verschieden gebaute Stationen in unterschiedlichen Längen, von sechseinhalb Metern bis zu mehr als 30 Metern, insgesamt in einer Strecke von rund 150 Metern. Die meisten dieser Elemente sind bereits für Kinder unter drei Jahren geeignet und messen an den höchsten Stellen nicht mehr als einen Meter über dem Untergrund. Da gibt es zunächst die Zick-Zack-Wand, bis zum Dach zwei Meter hoch, in der sich die Kugel auf ihrem Weg von oben nach unten hin und her bewegt und schließlich auf einer geraden Bahn ausläuft. Solches Spielzeug kennt man ja auch in Mini-Format für Kleinkinder.

Danach wird es schon anspruchsvoller. Auf der 30 Meter langen gewundenen Kugelbahn aus Rundhölzern wird der Lauf der Kugel durch einen eingebauten Tisch abgebremst, auf dem sich die Kugel auf einer schlangenförmigen Rinne hindurchzwängen muss, ehe sie wieder freie Fahrt aufnehmen kann. Auf einer anderen Bahn gleicher Länge, aber aus Kanthölzern, können zwei Spieler miteinander wetteifern. Zunächst sozusagen zum Warmlaufen auf zwei nebeneinander führenden Rinnen, dann aber plötzlich weiter nur auf einer Bahn und gespickt mit Hindernissen. Als weitere Aufgabe wartet eine neue Schikane auf die Kugeln. Da windet sich die Bahn unvermittelt in Spiralen um einen Pfahl herum und muss von der Kugel gemeistert werden, ehe der Weg wieder freigegeben ist. Treppenhaus nennt sich diese Einrichtung. Eine andere Bahn wird auf halber Strecke von einem 65 Zentimeter hohen Murmelturm versperrt und weiter von einem Labyrinth-Tisch. Auf die mit 36 Metern längste Bahn als V-förmige Rinne dürfen die Kugeln nach Herzenslust frei rollen und endlich Tempo machen.

Die Bahn soll run 65.000 Euro kosten

Die Holzkugeln haben die Größe von Tischtennisbällen. Vor Beginn des Spiels werden sie aus dem aufgestellten Automaten mit einem Geldstück gelöst und lassen sich an jeder Einzelbahn weiterverwenden. Zum Schluss wirft man sie in einen Sammelbehälter und bekommt das Pfandgeld zurück. Die Kugelbahnen werden aus naturbelassenem Holz gefertigt. Verwendet wird zertifiziertes PEFC-Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, roh geschliffen oder mit Farb-Lasur lösemittelfrei nach Spielzeugnorm gestrichen.

Ideengeber der Kugelbahn Wilgartswiesen war Ratsmitglied Dieter Ecker. Auf einer Urlaubsreise mit seiner Frau und den Enkelkindern hatte er bei Schwäbisch Gmünd eine ähnliche Anlage entdeckt. Sie hatte es ihm sofort angetan. Den geeigneten Ort in der Gewanne Tiergarten hatte er auch gleich gefunden. Das nahebei gelegene Naturschutzgebiet wird dabei nicht berührt.

Vom Ortsgemeinderat waren alle geplanten fünf Elemente bei zwei Enthaltungen genehmigt worden. Nun liegt auch eine Kostenrechnung vor von rund 63.650 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Ortsbürgermeister Manfred Schoch hofft auf eine 75-prozentige Förderzusage über das Leader-Programm. In der Auswahl förderwürdiger Projekte habe die Kugelbahn die höchste Punktzahl erlangt, berichtete er.

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