Kreis Südliche Weinstraße Grand Prix mal anders

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Faden auf die Achse wickeln, Spannung draufbringen – und: loslassen! Im besten Fall bewegten sich die von einer Mausefalle angetriebenen Konstruktionen durch die Großsporthalle des Pamina-Schulzentrums in Herxheim. Rund 20 Schüler sind bei der 13. Pfälzer Meisterschaft im Mausefallenrennen „Formel M“ an den Start gegangen.

Bis 23.30 Uhr waren die letzten Schüler am Dienstagabend noch damit beschäftigt, ihre Mausefallen-Fahrzeuge fit für den Start gestern Mittag zu machen. Da wurde geschraubt, geklebt, da wurden Fäden aufgewickelt – alles, was eben nötig ist, um die filigranen Gefährte vom Startpunkt aus so weit wie möglich über den Turnhallenboden fahren zu lassen. Viele Stunden Arbeit stecken in jedem der Fahrzeuge, an denen Schüler ab der 5. Klasse des Pamina-Schulzentrums sowie der Berufsbildenden Schule Landau (BBS) seit Beginn des Schuljahres gebaut und getüftelt haben. „Daran zu arbeiten ist beruhigend“, sagte Lisa Hepp, die am Pamina-Gymnasium in die elfte Klasse geht und zum zweiten Mal dabei war – und zwar erfolgreich. In der Opitec-Klasse überzeugte sie mit knapp 38 Metern zurückgelegter Strecke. Die Klasse ist nach der Firma Opitec aus Giebelstadt benannt, die mit anderen das Preisgeld sowie Bausätze für die Renner sponsert. Zusammenbauen mussten die Schüler diese Bausätze aber selbst. Ganz ohne Muster haben die jungen Konstrukteure der Selbstbau-Klasse ihre Renner konstruiert, jeder einzelne mit sehr viel Liebe zum Detail. Zum achten Mal startete Hannah Windelschmidt aus der zwölften Klasse. Sie hat erneut den Preis für das beste Design ihres selbstgebauten Mausefallenfahrzeugs bekommen, überreicht von Verbandsgemeindebürgermeisterin Hedi Braun. Beim ersten Startversuch stellte sich aber heraus, dass Aussehen nicht alles ist: Kurz nachdem sie den Renner losgelassen hat, fiel das geklebte Rad ab. „Das ist ärgerlich, denn das andere hatte ich nicht geklebt, und das hat gehalten.“ Jochen Kießling, der die Meisterschaft moderierte, beruhigte: „Es ist schon ein erster Erfolg, ein fahrtaugliches Fahrzeug an den Start zu bringen, das dann ein paar Meter zurücklegt.“ Sehr erfolgreich war auch Khalegh Shafai, der in der Kategorie Distanzfahren in der Selbstbau-Klasse satte 58 Meter erreichte. Bei der Formel M waren es noch kleine Fahrzeuge, die die Schüler hergestellt haben. Wer weiß, ob von den Tüftlern nicht später einmal einer im Entwicklungsteam eines großen Formel-1-Rennstalls landet. Die Sieger —Opitec-Klasse: 1. Lisa Hepp (37,51 Meter), 2. Vlerson Nebin (30,05), 3. Natalia Gkika (22,04); —Selbstbau-Klasse: 1. Khalegh Shafai (58,48), 2. Daniel Straßer (51,97), 3. Mirko Reichling und Joshua Trauth (35,81); —Design-Preis: 1. Hannah Windelschmidt, 2. Louis Ößwein, 3. Phil Messmer. |bje

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