Steinfeld Freibad: Förderverein kämpft um Erhalt

Die Sanierung des Freibades in Steinfeld wird mehrere Millionen Euro kosten.
Die Sanierung des Freibades in Steinfeld wird mehrere Millionen Euro kosten.

Warum sollte die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern kein zweites Freibad unterhalten? Diese Frage stellt Mirjam Weisserth, Vorsitzende des Fördervereins Waldschwimmbad Steinfeld, in einer Stellungnahme zum RHEINPFALZ-Artikel „Die Millionenfrage“ sowie zum Kommentar „Es kann keine Sanierung geben“ vom 2. November. Es ging um die Sanierung des Freibades Steinfeld, die laut einer Studie fünf Millionen Euro kosten wird.

Im Artikel wurde berichtet, dass der Verbandsgemeinderat entschieden hat, einen Arbeitskreis zur Badsanierung ins Leben zu rufen. Dessen Aufgabe ist es, Vorschläge für den Fortbestand und den Betrieb des Freibades Steinfeld zur Beratung in den zuständigen Ausschüssen des Verbandsgemeinderates vorzulegen. „Erst wenn geprüft wurde, welche Fördermittel für eine Sanierung zur Verfügung stehen, erst wenn Sponsoren angefragt wurden und die Ideen zum Erhalt des Freibads in Steinfeld ausführlich diskutiert wurden, kann der VG-Rat eine fundierte Entscheidung treffen. Dann ist der richtige Zeitpunkt zur Diskussion gekommen und nicht jetzt“, schreibt Weisserth. Vor einer Entscheidung über die Zukunft des Freibads wäre es wichtig, in einen Bürgerdialog einzutreten und sich mit den verschiedenen Sanierungsoptionen im Detail zu befassen. „Die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern hat rund 25.000 Einwohner. Warum sollte sie kein zweites Freibad unterhalten?“, fragt die Fördervereinsvorsitzende.

Mit dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sei ein Zuschuss in Höhe von 45 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben möglich, bei Kommunen in Haushaltsnotlage sogar ein noch höherer Prozentsatz. „Sollte man nicht die Prüfung der Fördermöglichkeiten abwarten, bevor man das Freibad als Luxus abtut und die Sanierung ablehnt?“, so Weisserths Reaktion auf den RHEINPFALZ-Kommentar. Auch weitere Fördermöglichkeiten über den europäischen Sozialfonds sollten ihrer Meinung nach geprüft werden.

„Bleiben wir im Gespräch und suchen nach Lösungen“

Der Förderverein des Freibads Steinfeld sei im März 2020 gegründet worden, erklärt Weisserth. „Er hat seit seiner Gründung zahlreiche Projekte umgesetzt. Die Umgestaltung der Pflanzbereiche um die Becken, der Kleinkindbereich wurde durch eine Rutschbahn erweitert, der Spielplatz wurde neu gestaltet“, nennt sie als Beispiele. All diese Maßnahmen hätten mehrere Zehntausend Euro gekostet. „Wer hätte sich vor ein paar Jahren vorstellen können, dass ein Förderverein so viel Geld akquirieren kann?“

Die Sanierung und der Erhalt des Steinfelder Bades über Generationen hinweg fördere nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern es werde auch die regionale Attraktivität gesteigert. Im Erhalt des Schwimmbades sieht Weisserth „ein Versprechen an die jetzigen und zukünftigen Generationen und eine Investition in den ländlichen Raum“. Durch die Bewahrung des Kleinods am Bienwald könne die Verbandsgemeinde einen bedeutenden Schritt in Richtung einer sichereren, gesünderen und stärker verbundenen Gesellschaft setzen, auch mit den französischen Nachbarn. Ein gemeinsamer Austausch und ein Dialog zwischen den gewählten politischen Vertreten, dem Förderverein und der Öffentlichkeit sei wichtig. Das brauche Zeit und keine vorschnellen Urteile. „Bleiben wir lieber im Gespräch und suchen nach Lösungen“, lautet Weisserths Appell.

x