Roschbach Esther Hilse neue Leiterin der Grundschule

Die neue Roschbacher Schulleiterin Esther Hilse hat ihren „Ideenkoffer“ mitgebracht.
Die neue Roschbacher Schulleiterin Esther Hilse hat ihren »Ideenkoffer« mitgebracht.

Die Grundschule Roschbach hat seit Anfang Januar mit Esther Hilse wieder eine Schulleiterin. Darüber freuen sich in erster Linie die 62 Kinder aus Roschbach, Burrweiler, Flemlingen und Gleisweiler, die hier in vier Klassen unterrichtet werden.

Es hat etwas länger gedauert, bis in der Roschbacher Grundschule wieder jemand auf dem Chefsessel Platz genommen hat. Denn wegen Krankheit der bisherigen stellvertretenden Leiterin war dieser eine Weile verwaist. „Ich habe hier die Kolleginnen und Kollegen in bester Stimmung angetroffen. Sie haben gerade in der Zeit der Vakanz viel gute Arbeit geleistet“, lobt die frischgebackene Schulleiterin Esther Hilse. Den ersten Rundgang durch „ihre“ neue Schule unternahm sie mit Namensschild ausgerüstet und mit Handpuppe „Lilli“ am Arm, mit der sie die Kinder begrüßte. Diese freuten sich, ihre neue Lehrerin auf diesem Wege kennenzulernen.

An ihre neue Wirkungsstätte hat sie einen etwas antiquierten grauen Koffer mitgebracht, den „Ideenkoffer“, wie sie ihn nennt. Dieser ist vollgepackt mit der Mitbestimmung durch die Kinder, die auch sagen dürfen, was sie sich in ihrer Schule wünschen. So kam gleich ein überraschender Wunsch zutage, wollen die Kinder doch ein Praktikum bei der Hausmeisterin ihrer Schule machen. Dieser Wunsch wird nun als „Hausmeister-Hilfsservice“ umgesetzt. Zudem enthält der Koffer Wertevermittlung, Hilfsbereitschaft und gegenseitiges Verständnis, alles Dinge, die den Kindern mit auf den Weg gegeben werden. „In der Schule können wir Akzente setzen“, sagt Hilse. Es soll auch wiederkehrende Kooperationstreffen mit den Kindergärten in Roschbach und Burrweiler, vielleicht auch mit dem in Frankweiler geben, da dort die Kinder aus Gleisweiler in die Kita gehen.

„Einmal Pfalz, immer Pfalz!“

Die Pädagogin, die mit ihrem Mann in Hayna wohnt und zwei erwachsene Söhne hat, war schon immer sehr Pfalzaffin, und das, obwohl sie und ihr Mann in der Kleinstadt Spangenberg im Nordosten Hessens aufgewachsen sind und dort viele Jahre ihres Lebens verbracht haben. Nach dem Schulbesuch studierte sie bis zum Ablegen des ersten Staatsexamens Grund- und Hauptschulpädagogik in Gießen. Dazu kam Französisch, denn für diese Sprache hatte sie schon immer ein Faible. Das ist bis heute so geblieben.

So kam es, dass sie sich 1994 ganz bewusst auf eine Stelle in der Südpfalz bewarb, um Frankreich möglichst nahe zu sein. Ihr Wunsch wurde erhört und sie bekam eine Referendarstelle beim Studienseminar in Rohrbach, wo sie dann auch wohnte. Dann aber hatte sie Pech, denn nach Abschluss der Ausbildung gab es in der Südpfalz keine feste Lehrerinnenstelle für sie. So landete sie in Katzenelnbogen im Taunus, wo sie an der dortigen Grundschule acht Jahre unterrichtete. „Mein Mann und ich hatten aber immer Sehnsucht nach der Pfalz. Wenn man einmal hier gelebt hat, dann kann man nur sagen: Einmal Pfalz, immer Pfalz!“, sagt Hilse voller Überzeugung. Beider Sehnsüchte erfüllten sich, als sie 2004 eine Stelle in Jockgrim bekam, ehe sie 2017 in Hagenbach ein neues Betätigungsfeld in Angriff nahm. Nun also ist Roschbach ihre schulische Heimat. Die 53-Jährige kann sich ganz gut vorstellen, dass dies die letzte Station ihres Lehrerinnenlebens sein wird.

Der Grund dafür, dass sie Lehrerin wurde, findet sich in der kleinen Familientradition. Denn schon ihr Großvater und ihr Vater standen hinter dem Lehrerpult. „Zudem lagen mir Kinder schon immer am Herzen. Ich fühlte mich immer so ein kleines bisschen als Weltverbesserer. In einer Grundschule ist man schon eine prägende Instanz für die Kinder, was manche aber leider immer mal vergessen.“

Es wartet viel Verwaltungsarbeit

Esther Hilse steht in Roschbach noch 16 Stunden pro Woche als Unterrichtende vor den Schülern. Als Grundschullehrerin ist sie Universalkraft, denn hier ist die Festlegung auf zwei oder drei spezielle Fächer nicht vorgesehen. Dazu kommt viel Verwaltungsarbeit auf sie zu. Eine Sekretärin steht ihr nämlich nur an einem Tag in der Woche zur Verfügung. Aus Hilses Sicht ist das ein absolutes Unding.

„Eine Schule ist nicht nur Lern-, sondern auch Lebensstätte“, stellt sie fest. Man müsse sich zudem mit den Verantwortlichen in den vorgesetzten Dienststellen, mit den Ortsbürgermeistern und natürlich auch den Eltern immer wieder arrangieren.

In ihrer Freizeit ist Hilse in Hayna vielfältig ehrenamtlich tätig, zum Beispiel im Gemeinde-Ausschuss, in der Bürgerstiftung Hayna und bei „Herxheim BUNT“, einer ehrenamtlichen Initiative der Verbandsgemeinde Herxheim, die sich vor allem um Geflüchtete kümmert. Dazu ist sie noch Beraterin für Inklusion und unterstützt mit ihrer schönen Stimme den Kirchenchor.

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