Kreis Südliche Weinstraße Es fehlt ein zentraler Platz

Der Countdown für ein professionelles strategisches Nutzungs- und Leerstands-Management, mit dem die Attraktivität der Gemeinde Herxheim als Einkaufskommune gesteigert werden kann, läuft. Insbesondere geht es um die Entwicklung des Ortskerns. Als Hauptprobleme wurden bei der Zukunftswerkstatt, die am Montag tagte, ein fehlender zentraler Platz und der Durchgangsverkehr ausgemacht.

„Der von der Ortsgemeinde gestartete und zunächst auf ein Jahr angelegte Prozess des Nutzungs- und Leerstands-Management trägt erste Früchte.“ Zu diesem Ergebnis kam Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU). Aus der Vielzahl von Gesprächen mit den Grundstückseigentümern im Ortszentrum, den Einzelhändlern und weiteren Akteuren aus den Bereichen Kultur und Dienstleistung in den Arbeitsgruppen lägen mittlerweile viele konkrete Projekt-ideen, die in das Standortprofil von Herxheim nach Ansicht des Ortsbürgermeisters gut hineinpassen. In den nächsten Wochen gehe es um die Ausarbeitung eines Gesamtkonzeptes, das dem Gemeinderat im neuen Jahr zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Am 15. Februar steht das zweite Bürgerforum auf der Agenda. Die zweite Zukunftswerkstatt machte einmal mehr deutlich, dass die besonderen Standortstärken im Sinne einer möglichen Image-Profilierung der größten Gemeinde im Landkreis in den Bereichen Kultur, Gesundheit und Soziales bestehen. Es geht deshalb der Gemeinde darum, für das Ortszentrum klare Profilierungen herauszuarbeiten und herauszustellen. Das Motto „Alles für alle überall“ sei keine tragfähige und umsetzbare Perspektive, sagte Michael Kleemann vom Büro Stadtimpuls und fand darin in Psychotherapeutin Susanne Schultz, die seit 15 Jahren Städte und Gemeinden in Sachen Raum- und Umgebungspsychologie berät, Unterstützung. Beim Leitbild, das für die Entwicklung der Ortsmitte von Herxheim entstehen soll, kam Architekt Dirk Lampe vom Büro Lampe4 in Landau zu der Feststellung, dass Herxheim die Struktur eines Straßendorfes hat und die Hauptstraße deutlich breiter sei als in Nachbarorten. Es gebe an der Hauptstraße eine große Anzahl von hochwertigen Gebäuden. Es seien in diesem Bereich schöne Plätze geschaffen worden wie beispielsweise der Platz unterhalb der Kirche oder der Platz vor dem Museum. Fakt sei aber, dass diese Plätze nicht genutzt werden. Des Weiteren stünden einige Geschäfte leer, so dass das Ortsbild in Herxheim ungenügend sei. So sei die Durchgangsstraße (L 493), an der sich Herxheim entwickelt habe, das „Problem des Ortes, so Dirk Lampe. Herxheim sei in den vergangenen Jahren gewachsen. So fehle für die heutige Größe des Ortes ein Ortsmittelpunkt, ein Bereich, der Aufenthaltsqualität habe an dem man flanieren und einkaufen könne. Der Durchgangsverkehr zerstöre das. Die Ortsmitte Herxheim hat nach der Bewertung von Lampe ein strukturelles Problem, das nicht punktuell gelöst werden könne. Der Ort brauche deshalb eine Grundidee. Ortsbürgermeister Trauth wies darauf hin, dass die Gemeinde mit dem Erwerb der Anwesen Obere Hauptstraße 32 bis 36 über ein Flächenpotenzial, das es für eine attraktive Nutzung zu entwickeln gelte. Trauth kündigte an, dass die Gemeinde konkret Vorschläge zu diesem Projekt erarbeiten lassen wolle. Zuvor solle jedoch ein bauliches „Zentrenkonzept“ erstellt werden, in der sich das Projekt einfügen solle. Im Vorgriff auf das Zentrenkonzept werde die Gemeinde unterschiedliche Szenarien hinsichtlich der Verkehrslage erstellen lassen. Die Ausweisung einer 30-Kilometer-Zone werde dabei ins Gespräch kommen, kündigte Trauth an. In der Runde war auch die Rede von der Anpassung der Öffnungszeiten an kulturelle, soziale und öffentliche Veranstaltungsformate, die Integration der Standortprofile in die Ladenkonzeptionen, die Einbindung der Jugend in die Prozesse. Angesprochen wurden auch ein Biomarkt oder eine Kunstmeile. (som)

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