Kreis Südliche Weinstraße Ende 2016 weniger Schulden als Rücklagen

Die klamme Haushaltssituation der 680-Einwohner-Gemeinde Ranschbach ist seit Jahren bekannt. Doch nun hat sich das Blatt gewendet. Die Botschaft von Ortsbürgermeister Hubert Scherthan (CDU) beim Doppelhaushalt 2015/2016 gab Anlass zu Freude: Erstmals seit Jahrzehnten ist das Finanzpolster größer als die Schulden.

Der Ortsbürgermeister sprach von einer kleinen Sensation. Die strikte Sparpolitik der zurückliegenden Jahren trage jetzt ihre Früchte, sagte Scherthan. Auch in den beiden Haushaltsjahren 2015/2016 beschränkt sich die Gemeinde auf Unterhaltungsmaßnahmen und verzichtet gänzlich auf Investitionstätigkeit. Das einstimmig verabschiedete Zahlenwerk sieht im laufenden Ergebnishaushalt Erträge von 691.320 Euro und Aufwendungen von 727.307 Euro und damit einen Fehlbetrag von knapp 36.000 Euro vor. Im Finanzhaushalt klafft bei Einzahlungen von 642.650 Euro und Auszahlungen von 656.317 Euro ein Loch von 13.667 Euro. Im kommenden Jahr steht im Ergebnishaushalt dann ein Überschuss von knapp 8100 Euro und im Finanzhaushalt gar von 30.641 Euro zu Buche. Neue Kredite sind nicht geplant. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind, so Scherthan, in beiden Jahren mit jeweils 46.000 Euro „sehr vorsichtig“ kalkuliert, nachdem das Jahresergebnis 2014 noch 66.231 Euro erbracht habe. Der Anteil an der Einkommensteuer soll von 249.741 Euro auf 253.200 Euro in diesem und 260.300 Euro im nächsten Jahr steigen. Die Schlüsselzuweisungen des Landes gehen von 99.890 Euro im vergangenen Jahr auf 71.700 Euro zurück. Jedoch sinken auf der Ausgabenseite die Kreisumlage von 203.283 im Vorjahr auf 201.900 und die VG-Umlage von 168.234 auf 161.100 Euro. Im laufenden Jahr sind 20.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen am „Haus zum Seligmacher“ eingeplant, 10.000 Euro stehen für den Spielplatz zur Verfügung. Der Finanzmittelfehlbetrag beläuft sich 2015 auf 12.767 Euro. Ende des Jahres werden die Forderungen gegenüber der VG voraussichtlich 38.900 Euro betragen. 2016 sieht es nach einem Finanzmittelüberschuss von 31.541 Euro aus und als „Freie Finanzmittel“ werden Ende 2016 rund 63.200 Euro zur Verfügung stehen. Die Schulden, die 2003 noch bei 260.746 Euro lagen, werden Ende 2016 bei 61.366 Euro und damit unter den Rücklagen liegen. Am kommenden Freitag läuft in Ranschbach die Aktion „Saubere Landschaft“. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Pfarrheim. Weil der Stromvertrag mit der Pfalzwerke AG zur Lieferung von Öko-Strom Ende März auslaufe, gehe es in der nächsten Ratssitzung um eine weitere Vertragslaufzeit von einem oder zwei Jahren. Scherthan lobte die Betreuung der 14 Asylbewerber aus Somalia, Kosovo, Serbien und Afghanistan, die nach Ranschbach gekommen sind. Zum jüngsten Treffen seien 15 Personen gekommen, die sich um Hilfen für die Flüchtlinge kümmern wollen. Scherthan wies darauf hin, dass Grünabfälle nicht auf dem Grundstück neben dem Dorfgemeinschaftshaus entsorgt werden dürfen, sondern zu den Wertstoffhöfen nach Edesheim oder Billigheim-Ingenheim gebracht werden müssen. (som)

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