Kreis Südliche Weinstraße einwurf: Respekt

Die Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge war in den vergangenen Jahrzehnten jährliches Pflichtprogramm in den Gemeinderäten, auch in Niederhorbach. Oft fanden sich nur schwer Ehrenamtliche, die von Haus zu Haus ziehen wollten, um Geld für die Arbeit des VDK zu sammeln. Nicht, weil diese Arbeit nicht als sinnvoll erachtet wurde. Nach fast 70 Jahren Frieden sind bei denen, die es nicht erlebt haben, der Krieg, seine Toten und die schrecklichen Folgen für die Familien aber nicht mehr wirklich präsent. „Nie wieder Krieg“, war der Tenor in allen Veranstaltungen zum Volkstrauertag. Für den gestrigen sicher keine passende Überschrift, angesichts dessen, dass sich auch Bundespräsident und Pfarrer Joachim Gauck für militärische Einsätze ausspricht. Um so mutiger ist es, dass sich das kleine Niederhorbach weigert und die Gelder und das Sammeln von Spenden für die Grabpflege von denen fordert, die die Soldaten in Kriege schicken. Eine Haltung, die sich nicht gegen den VDK wendet, sondern dagegen, dass infolge deutscher Kriegseinsätze frische Gräber gepflegt werden müssen. Eine Haltung, die Respekt fordert und die Möglichkeit schafft, eine Diskussion zu führen, die längst überfällig ist. Das hat Niederhorbach angestoßen. Gut so.

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