St. Martin Ehrenamtspreise für Bücherei, Junge Kantorei und Jugend-Feuerwehr

Die Kulturscheune war voll besetzt.
Die Kulturscheune war voll besetzt.

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen!“ Mit diesem Zitat des griechischen Universalgelehrten Aristoteles eröffnete Ortsbürgermeister Timo Glaser am Freitag seine Rede zum Neujahrsempfang der Gemeinde St. Martin.

Dass wenige Minuten später Bürgermeisterin Gabriele Flach die Grußworte der Verbandsgemeinde Maikammer ebenfalls mit genau diesem Zitat überbringen wollte, sorgte für ein Schmunzeln bei den Gästen in der voll besetzten Kulturscheune. „Man sieht, dass Orts- und Verbandsgemeinde oftmals die gleichen Wünsche haben und gut zusammenarbeiten, aber dann eben doch nicht alles absprechen“, stellte Flach lächelnd fest.

1725 Menschen lebten derzeit in St. Martin, so Glaser, 97 zogen 2022 in die Gemeinde. Allerdings verließen auch 119 Menschen den Ort. 18 Geburten standen 24 Todesfällen gegenüber. Glaser lobte das Engagement zahlreicher Familien bei der Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge, wobei er Ralf Ziegler und Lukas Schwab hervorhob.

Anfeindungen auch in St. Martin

Die Feuerwehr sei in 22 Einsätzen gefordert worden. Auch in St. Martin sei es bei einem Einsatz in der Bergstraße zu Anfeindungen gegenüber den Rettungskräften gekommen, berichtete Glaser. Dies könne und dürfe nicht sein, so der Ortschef.

2024 will die Gemeinde ihre erstmalige urkundliche Erwähnung, die auf das Jahr 1149 datiert, feiern, auch wenn ein Dorf an gleicher Stelle wohl schon seit dem siebten Jahrhundert bestand.

Als große Projekte stehen der Ausbau der Kita, der Glasfaserausbau und ein Rundweg in Zusammenarbeit mit dem Kunstpfadeverein auf der Agenda. Bürgermeisterin Flach lobte, dass es in den drei Ortsgemeinden viel Aufbruchstimmung, Durchhaltevermögen, Kreativität und Eigeninitiative gibt.

Ehrenamtspreise vergeben

Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Ehrenamtspreise der Gemeinde. Mit den Preisen, die mit jeweils 200 Euro dotiert waren, wurden die Bücherei, die Jugend- und Bambini-Feuerwehr sowie die Junge Kantorei bedacht.

Das Team der Bücherei sei 2022 personell aufgestockt worden, unter anderem für die Organisation von Vorlesenachmittagen am Weihnachtsmarkt und für Seniorenarbeit. Die Bücherei erfreue sich trotz mehrmaliger Umzüge großer Nachfrage und Beliebtheit, so Glaser. Die Nachwuchsfeuerwehren lobte er für ihr beständiges Engagement. Jedes Jahr beteiligen sich die Mädchen und Jungen an der Aktion „Saubere Landschaft“ des Kreises Südliche Weinstraße. Ganz neu sind die „Blaulichtbienen“, die Feuerwehr will auch Honig produzieren. Timo Glasers Dank ging an Heidi, Markus, Myriam und Markus Hormuth, besonders aber an Claudia und Thorsten Schmidt.

Insgesamt 70 Kinder beteiligt

Den Ehrenamtspreis haben sich auch der Kinder- und Jugend- sowie der Vorchor der jungen Kantorei verdient. Hier singen insgesamt 70 Kinder von der ersten bis zur fünften Schulklasse. Der Vorchor gestaltet Andachten und Gottesdienste, tritt beim Seniorennachmittag der Pfarrei auf und ist bei der Krippenfeier dabei. Der Kinderchor bringt sich ebenfalls bei Andachten und Gottesdiensten ein, stellt aber auch Konzerte auf die Beine. Der Jugendchor gestaltet unter anderem auch Evensongs, abendliche Stundengebete. Für die Organisation der Chöre bedankte sich der Ortsbürgermeister besonders bei Ute Hormuth und ihrer Familie.

Zum Abschluss sagte Timo Glaser: „Lassen wir unsere traditionellen Bräuche nicht auslaufen, verbinden wir diese mit innovativen Ideen. Packen wir’s an!“ Musikalisch gestaltet wurde der Abend vom Blechbläserensemble „Cuivres Cuvée“. Thomas Schlick zeigte eine Bildpräsentation über das Jahr 2022 in St. Martin.

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