SÜW Die älteste Heizungspumpe im Kreis kommt aus Völkersweiler

SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt (rechts) übergibt Florian Hammer eine neue Heizungspumpe.
SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt (rechts) übergibt Florian Hammer eine neue Heizungspumpe.

Der Kreis SÜW hat die älteste Heizungspumpe gesucht. Fündig wurde er bei Florian Hammer, der sich über eine neue freut. Er ist aber skeptisch, ob er damit wirklich spart.

Dem Landkreis SÜW geht es nicht darum, einen einzelnen Haushalt mithilfe der Staatskasse klimafreundlicher zu machen. Sondern darum, seine Bürger mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion dazu zu animieren, in den eigenen Heizungskeller zu schauen. Steht da ein altes Teil herum, das mehr Energie frisst, als es muss? Könnte sich eine Neuanschaffung bei den Nebenkosten lohnen? Konkret geht es um die Heizungspumpe. Die älteste an der Südlichen Weinstraße wurde gesucht.

Landrat Dietmar Seefeldt plädiert leidenschaftlich für ein Umdenken bei den Hausbesitzern. „Beim Kampf gegen den Klimawandel gibt es keine Zeit mehr zu verlieren. Ich will nicht, dass meine Enkel mich mal fragen, warum wir nichts gemacht haben, wo doch alle wissen, was los ist.“ Es gelte, auf allen Ebenen anzupacken – von der EU bis hin zum Privathaushalt.

Für Klimamanager Philipp Steiner war es eines der letzten großen Projekte im Kreishaus. Er verlässt die Pfalz und wird bald von Nachfolgerin Fabienne De Pasquale ersetzt. Umso mehr war er erfreut, diese symbolische Aktion noch mitnehmen zu können – auch wenn die Resonanz deutlich geringer war als noch vor zwei Jahren, als der älteste Kühlschrank gesucht wurde. „Bei den Kühlschränken haben sich über 80 beworben, jetzt bei den Heizungspumpen waren es ganze sieben. Da in unserer Region die allermeisten Gebäude vor dem Jahr 1960 gebaut wurden, können wir davon ausgehen, dass es hier noch viel Potenzial gibt.“

Heizungspumpe ist 52 Jahre alt

Der glückliche Empfänger einer neuen Heizungspumpe ist Florian Hammer aus Völkersweiler. Ganze 52 Jahre hat seine Pumpe auf dem Buckel. Hammer liegt der Naturschutz am Herzen: Ihm gehört eine 4000 Quadratmeter große Streuobstwiese und eine 2000 Quadratmeter große Gartenfläche, auf der er Gemüse und Obst anbaut. Vom Wettbewerb des Kreises hat er aus der RHEINPFALZ erfahren. Er bekommt nun eine moderne Heizungspumpe im Wert von rund 250 Euro eingebaut, Beschaffung und Montage bezahlt der Kreis. Etwa 170 Euro an Stromkosten pro Jahr soll das Gerät einsparen, erklärt der Klimamanager. Ältere Modelle verbrauchen etwa 500 Kilowattstunden Strom, neuere Pumpen dagegen nur rund 80. „Das alte Gerät läuft ständig durch, während sich die modernen Versionen dem Verbrauch anpassen. Eine Neuanschaffung amortisiert sich innerhalb von nur zwei bis drei Jahren.“

Hammer ist derweil skeptisch, ob er wirklich Geld spart. „Ich habe mehrere Pumpen im Haus. Die, um die es geht, muss gar nicht so viel arbeiten. Besser wäre es, die zu tauschen, die meine Fußbodenheizung versorgt, die ist nämlich ständig an.“ Hammer beriet sich gleich mit den Mitarbeitern des Landauer Heizungsunternehmens Haag, die die Aktion unterstützen, doch lieber diese Pumpe auszutauschen. Im Sinne der Umwelt drückt der Kreis da sicher ein Auge zu.

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