Kreis Südliche Weinstraße Burger gibt’s nur selbstgemacht

Hainfeld. „Kochen ist meine Leidenschaft“, sagt die 22-jährige Christine Kaufmann aus Hainfeld, die im Juli zur drittbesten Jungköchin der Welt gekürt wurde. Davor hatte sie die Vorentscheidung für Zentraleuropa gewonnen und sich somit für die „Hans Bueschkens Young Chefs Challenge“ in Norwegen qualifiziert.

Dieser internationale Kochwettbewerb ist alle zwei Jahre, mehr als 90 Nationen nehmen daran teil. Im Finale musste sich die Hainfelderin gegen fünf Köche aus Afrika, Amerika und Europa durchsetzen. Das Feinschmeckermenü bestand aus Heilbutt in der Vorspeise, Kobe-Beef im Hauptgericht und Valrhona-Schokolade im Dessert, eine Menüfolge musste mit Wasabi verfeinert sein. „Schon als Kind war ich immer bei meiner Mutter in der Küche. Bei uns daheim gab’s keine Fertiggerichte, alles wurde frisch zubereitet, sehr oft mit Obst und Gemüse. Mit 16 hab’ ich dann meine eigenen Gerichte gekocht. Mir war schnell klar, dass ich das beruflich machen möchte“, erinnert sich die zielstrebige 22-Jährige, die schon einiges in ihrem jungen Leben erreicht hat. Nach dem Abitur am Eduard-Spranger-Gymnasium in Landau ging’s 2011 nach Köln zur Ausbildung. Dort wohnte sie in einer Vierer-Mädels-WG in der Innenstadt. Nachdem sie ihre Ausbildung 2013 als Beste bestanden hatte, durfte sie im Zuge des Rudolf-Achenbach-Preises für drei Wochen in ein Fünf-Sterne-Hotel nach Istanbul. „Dort habe ich tolle Erfahrungen gemacht“, schwärmt sie. Den Sommer genießt Baumann noch in der Pfalz, ab Herbst wird die junge Frau im Sternerestaurant „La Poêle d’or“ in Köln ihre berufliche Karriere starten. Das ist für die sympathische Jungköchin aber erst der Anfang, auf alle Fälle möchte sie sich noch weiterentwickeln. „Ich wünsche mir, die Welt mit allen Kontinenten kennenzulernen, um verschiedene Kochweisen mit Gewürzen und mehr auszuprobieren. Jeder kocht anders, überall kann man was mitnehmen.“ Kochinteressante Länder wie Peru, Südamerika, China, Indien und Türkei reizen sie besonders, da in Europa doch recht ähnlich gekocht werde, findet Baumann. Die Pfalz bekomme sie jedoch wieder zurück, verspricht sie: „Nach den Auslandsaufenthalten übernehme ich von meiner Tante Roswitha Schwamm das Gasthaus „Zum Adler“ in Klingenmünster: „Als Kind habe ich da schon immer mitgeholfen und viel dort gelernt.“ Die Frage nach dem eigenen Lieblingsessen ist schnell beantwortet: Gemischter Salat schmeckt ihr am besten, in Fast-Food- Restaurants wie McDonald’s oder Burger King wird man sie nicht sehen, für sie gibt’s nur selbstgemachte Burger. „Am meisten Spaß macht es mir, Ravioli selbst zu machen, da ist noch Handarbeit dabei“, erklärt Baumann. Wenn die Küche mal kalt bleibt, verbringt sie ihre knappe Freizeit mit Klavierspielen und Malen. Jedes Jahr nimmt sie am Pfadfinderlager in Hainfeld teil. Zum Schluss hat die Jungköchin noch einen Geheimtipp für kochaffine Leser: „Man kann das Fischfilet auch mit Apfelsaft säuern, das habe ich in einer Heilbuttfarm in Norwegen gesehen. Dort wachsen – wie bei uns – mehr Äpfel als Zitronen.“

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