Kreis Südliche Weinstraße Bauland versus Lebensraum

Ein Bürger wollte in der Einwohnerfragestunde wissen, wieso im Bruch Insekten und Säugetiere nicht Gegenstand der Untersuchungen gewesen seien. Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU) widersprach: Für artenschutzrechtliche Untersuchungen seien alle Arten gemäß der Richtlinien sowie alle europäischen Vogelarten unter die Lupe genommen worden. Im Untersuchungsgebiet seien aufgrund von alten Obstbaumbeständen und Scheunen Vögel und Fledermäuse vermutet worden, sagte er. Hätten sich diese Vermutungen bestätigt, wäre das im Gutachten eigens herausgestellt worden. Angesprochen wurde auch die Frage, ob für Mäharbeiten, das Anlegen von Blühstreifen und den Erhalt von Vogelnistplätzen eine Zusammenarbeit der Ortsgemeinde mit Naturschutzverbänden, der Initiative „Herxheim blüht“ und dem Verein „Herxheimer Bruch“ initiiert werden könnte. Trauth sagte, dass diese Frage nur zu beantworten wäre, wenn bereits eine Grundsatzentscheidung über die weitere Entwicklung des Gebiets gefallen wäre. Das sei beim Bruch jedoch nicht der Fall. Mit dem artenschutzrechtlichen Gutachten sei nur ein Teilbereich abgearbeitet. Erst nach der Prüfung der Erschließungsmöglichkeiten lägen die Fakten für eine Grundsatzentscheidung vor. Wie berichtet, will die Ortsgemeinde Herxheim im Bruch ein Baugebiet entwickeln. Die Mitglieder des Vereins „Herxheimer Bruch“ machen gegen das Projekt mobil. Ursprünglich waren 70 bis 80 Bauplätze im Gespräch. Ein Gutachten hat jedoch gezeigt, dass in dem Areal schützenswerte Tierarten vorkommen. „Die hohe Artenanzahl und teilweise hohe Brutdichte ist bemerkenswert und kennzeichnet das Untersuchungsgebiet als überregional bedeutsames Brutgebiet“, heißt es in dem Papier, das zwischen März und September erstellt worden ist. Zudem leben im Bruch demnach geschützte Amphibien- und Reptilienarten. Deshalb hatte sich der Ortsgemeinderat bereits entschieden, die angepeilte Erschließungsfläche um knapp die Hälfte zu reduzieren. Konsequenz: Nur noch 50 bis 60 Bauplätzen hätten Platz, falls das Gebiet kommen sollte.

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