Kreis Südliche Weinstraße Bald Probebetrieb

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Der Neubau des Wasserwerkes in Venningen sowie die entstehende Klärgasverstromung in der Kläranlage in der Kläranlage in Edenkoben liegen im Zeitplan.

Davon machte sich gestern Johannes Werner vom rheinland-pfälzischen Umweltministerium, Abteilung Wasserwirtschaft, ein Bild. Laut Werkleiter Michael Sack soll mit dem Probebetrieb für das neue Wasserwerk sowie die Klärgasverstromung nach der Weinlese begonnen werden. Die Kosten für beide Projekte würden nur geringfügig von der Kostenschätzung abweichen. Die Aufbereitungsanlage in dem alten Wasserwerk in Venningen entspricht zwar noch grundsätzlich dem Stand der Technik, aufgrund betriebstechnischer Probleme hatte sich die Verbandsgemeinde Edenkoben nach der Prüfung verschiedener Alternativen aber für den Neubau eines modernen und energetisch optimierten Wasserwerkes entschieden, erläuterte der Werkleiter. Vor allem im Interesse der Versorgungssicherheit. Neben der herkömmlichen Aufbereitung ermöglicht das neue Wasserwerk auch eine Enthärtung des geförderten Grundwassers mithilfe der Membrantechnologie im Teilstromverfahren, das für eine bessere Wasserqualität sorgt. Die Baukosten wurden gestern auf 3,2 Millionen Euro beziffert. Das Land übernimmt 2,5 Millionen Euro. „Eine tolles Projekt“, das war das Kompliment von Johannes Werner beim Besuch der Kläranlage Edenkoben, die auf „anaerobe Schlammstabilisierung mit Hochlastfaulung“ umgebaut wird. Das entstehende Methangas wird genutzt, um Wärme und Strom zu gewinnen. 60 Prozent des Eigenbedarf an Strom sollen dadurch gedeckt und somit die Energiekosten verringert werden. Das Klärschlammaufkommen soll um rund 30 Prozent reduziert werden. Durch diese Verbesserungen rechnen die Werke damit, dass sich die Anlage in zwölf Jahren amortisiert haben wird. Wegen der steigenden Strompreise ist der Anreiz für die Faulgasverstromung und deren Rentabilität deutlich gestiegen, hieß es. Überzeugen konnte sich Werner von der Fertigstellung der verschiedenen Gebäudeteile sowie der Maschinen-, Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik. „Die Dimensionen vor Ort selbst zu erleben, das ist schon beeindruckend“, sagte Werner beim Rundgang. In einem Jahr habe sich an beiden Standorten einiges getan. Die Investitionskosten im Fall Klärgasverstromung belaufen sich auf 4,3 Millionen Euro, zu denen das Land ein zinsloses Darlehen in Höhe von 3,4 Millionen Euro gewährt. Viel Lob gab es von Werner an die Adresse der Verbandsgemeinde Edenkoben, die sehr gut aufgestellt sei. Nach intensiven Gesprächen mit den Fachbehörden und dem Ministerium seien die höchstmögliche Förderung und Umsetzung in einem optimalen Zeitraum herausgekommen. Möglich geworden sei die Höhe der Förderung auch dadurch, dass das Land Rheinland-Pfalz im Gegensatz zu anderen Bundesländern die Einnahmen nach dem Abwasserabgabengesetz sowie aus dem Wassercent aus dem Jahre 2013 in voller Höhe zweckgebunden verwendet. Allein die Einnahmen aus dem Wassercent belaufen sich laut Ministeriumsvertreter auf rund 25 Millionen Euro. 23 Millionen Euro sind es bei den Einnahmen nach dem Abwasserabgabengesetz. (som)

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