Birkweiler Ab August wieder Ausgrabungen auf dem Hohenberg

Bald buddeln Archäologen auf dem Hohenberg wieder in der Erde.
Bald buddeln Archäologen auf dem Hohenberg wieder in der Erde.

Vor knapp 3000 Jahren lebten auf dem Hohenberg Menschen. Die Überreste der Höhensiedlung sind für Archäologen etwas ganz Besonderes. Nächste Woche starten wieder Ausgrabungen. Was bedeutet das für Wanderer?

Der Bergrücken des Hohenbergs bei Birkweiler war in der Bronzezeit besiedelt. Einige Hundert Menschen hielten sich wohl hauptsächlich im 10. und 9. Jahrhundert vor Christus auf dem markanten Berg auf. In der späten Bronzezeit gab es um die 200 Höhensiedlungen in Süddeutschland, doch am Übergang zur Eisenzeit brechen alle ab. Warum die Höhensiedlung auf dem Hohenberg länger überdauerte als ihre Nachbarn, ist eines der Geheimnisse, das die Archäologen ergründen wollen, die ab nächster Woche wieder auf dem Berg zugange sind. Es gab bereits mehrere Ausgrabungen, seitdem Stefan Stein aus Ilbesheim 2014 verschiedene Bronzeobjekte mit seiner Sonde aufgespürt und daraufhin die Generaldirektion Kulturelles Erbe verständigt hatte.

Diese und die Landesarchäologie Speyer werden gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Julius-Maximilians-Universität Würzburg von 1. August bis 15. September wieder Schicht um Schicht Geschichte aus dem Boden holen. Die Sommerkampagne ist zugleich als Lehrgrabung für Studenten der Universitäten Würzburg und Heidelberg organisiert. Der wissenschaftliche Nachwuchs soll dabei in digitaler Grabungsmethodik geschult werden und Einblicke in die archäologische Feldforschung erhalten.

Wanderweg gesperrt

Die aktuellen Ausgrabungen werden sich vor allem auf die Toranlagen im nordöstlichen Gipfelbereich konzentrieren. Darüber hinaus soll das Wohnpodium weiter ausgegraben werden, wie Grabungsleiter Marc Bentz informiert. Dafür wird eine Baustelle östlich und nördlich des Hohenbergturms eingerichtet. Drei Bauwagen und zwei Dixi-Toiletten werden am kommenden Montag aufgestellt. Aus Sicherheitsgründen wird der Wanderweg ab dem Hohenbergturm nach Norden bis hinab zum Forstweg im Osten während des Grabungszeitraums gesperrt. Ein freier Zugang zum Hohenbergturm und zur Bank an der Paragleiterwiese sind aber weiterhin gewährleistet.

Der Wanderweg ist von der Baustelle auf dem Gipfel (2) bis unterhalb des Grabungsbereichs (1) gesperrt (3).
Der Wanderweg ist von der Baustelle auf dem Gipfel (2) bis unterhalb des Grabungsbereichs (1) gesperrt (3).

Die bisherigen Grabungen haben bereits für einige Überraschungen gesorgt. Die Gründungssiedlung sei wesentlich älter als bislang angenommen, so Bentz. Die 2023 durchgeführten Radiokarbondatierungen hätten gezeigt, dass der Gipfel bereits in der jüngeren Mittelbronzezeit (1400 bis 1300 v. Chr.) besiedelt wurde. Seit der Mittelbronzezeit wurden sechs Toranlagen immer wieder übereinander errichtet. Für den jüngsten Zugang zur Hohenberg-Siedlung konnte eine Doppeltoranlage nachgewiesen werden. Die Ergebnisse verweisen auf eine 600-jährige tradierte Wegeführung und Torsituation. „Damit verfügt der Hohenberg über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Vergleichbare mehrphasige Torbefunde wurden in der mitteleuropäischen Bronzezeitforschung bisher noch nicht nachgewiesen“, so Bentz.

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