Kreis Kusel Zwei Verfolger im Duell

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HERSCHWEILER-PETTERSHEIM. Noch ist der bislang unbesiegte Spitzenreiter, obgleich mit sieben Zählern Vorsprung schon enteilt, nicht ganz außer Sichtweite geraten. Um Platz zwei aber ist bereits ein heftiges Gerangel entbrannt in der C-Klasse Kusel-Kaiserslautern Nord. Zu jenen, die sich im Verfolgerfeld von Primus TuS Mühlbach tummeln, zählen der SV Herschweiler-Pettersheim und der SV Hefersweiler. Beide treffen heute (Anstoß 16 Uhr) im direkten Duell aufeinander.

Mit Blick aufs Torverhältnis ist für Emil Fehn schon klar, was ihn und seine kickenden Kollegen heute erwartet: stürmischer Besuch. „35 Tore“, sagt der Trainer des SV Herschweiler-Pettersheim, „das spricht ja für sich. Die haben eine ganz starke Offensive.“ Da gilt’s aufzupassen. Und dies in einem Duell, in dem bei den Hausherren bis auf Routinier Marc Oliver Brill die Defensiv-Abteilung ausfällt. Neuzugang Dirk Stöger und Björn Göddel sind in Urlaub, auch Keeper Daniel Hanß kann heute nicht dabei sein. Nun ist Fehn, der seit Sommer das Kommando beim „HSV“ führt, ob irgendwelcher Ausfälle keineswegs bange. „Kriegen halt andere die Chance. Und ich bin sicher, die werden ihre Sache genauso gut machen.“ Allerdings regt es doch zum Schmunzeln an. Andere Trainer jammern ja gerne ob ihrer vielen Ausfälle. Fehn klagt nicht mal über die Tatsache, dass außer Hanß auch Keeper Nummer zwei und drei ausfallen, Carsten Morgenstern und Oliver Lutz verletzungsbedingt nicht zwischen den Pfosten stehen können. Und wer kriegt heute die Handschuhe? Ganz einfach: Der USA-Heimkehrer, der sonst ganz vorn für Wirbel sorgt. Der etatmäßige Stürmer Michael Müller, gerade erst von einer Reise zurückgekehrt, ist diesmal auserkoren, Treffer zu verhindern, statt selbst zu ballern. „Das kann der auch“, verteilt der Trainer Vorschusslorbeeren. Fehn spricht warnend von 35 Treffern, die der Gegner in seinen zehn Partien schon erzielt hat. Dabei hat seine eigene Truppe noch vier mehr. „Aber die resultieren hauptsächlich aus zwei Spielen“, will Fehn die Quote nicht hochjubeln. Andererseits: „Wir haben ja durchaus eine starke Offensive“, sagt er mit Blick auf die Treffsicherheit von Johannes von Blon und eben Müller. „Ich möchte da aber keinen herausheben – es sind alle für uns wichtig“, sagt Fehn. Er hat nach eigenem Bekunden bei seiner Heimkehr zum HSV, für den er vor seiner Zeit beim TuS Glan-Münchweiler zehn Jahre lang gekickt hatte, beste Bedingungen vorgefunden. „Der Platz, die Verantwortlichen im Verein, das passt alles“, sagt der Trainer-Neuling, der auch vom Engagement seiner Spieler sehr angetan ist. Ob es für den großen Wurf reicht? „Wir wollen unter die ersten fünf. Was geht, das wird sich zeigen.“ Dasselbe Ziel peilen auch die Gäste an. „Wir waren in der vergangenen Saison Fünfter – und das soll mindestens wieder drin sein“, sagt Trainer Matthias Martin. Auch der Spielertrainer der Gäste, der mit dem HSV aus dem Norden des Landkreises bei jenem im Süden einen heißen Tanz erwartet, hat vor dem Verfolgerduell ein Personalpuzzle zu lösen. Er selbst wird wegen eines Muskelfaserrisses ausfallen. Auch er muss einen Keeper (Dirk Bischoff) ersetzen, zudem auf Carsten Stucky und Andreas Baier verzichten. Macht aber nichts: „Die Tagesform wird den Ausschlag geben“, weiß Martin. „Wenn’s bei uns läuft, können wir in dieser Klasse jeden schlagen.“ Auch beim direkten Tabellennachbarn – beide HSV’s haben 21 Zähler auf dem Konto, wie auch der SV Neunkirchen und TuS Bedesbach-Patersbachs Zweite – sei durchaus was zu holen. Zuletzt hat Hefersweiler in Bedesbach beim 4:2-Erfolg die Punkte entführt und die Glaner damit eingeholt. Stürmisch auf fremden Plätzen – das soll auch für Herschweiler heute gelten. Zumal Martin sagt: „Verstecken werden wir uns dort nicht. Das können wir nämlich gar nicht.“ (cha)

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