Kreis Kusel Zwei jahrgangsbeste Azubis aus dem Kreis berichten von ihrem Werdegang

Azubi Fabian Deubel konnte seine Ausbildung beim Wolfsteiner Unternehmen KOB dank des Abiturs um ein halbes Jahr verkürzen.
Azubi Fabian Deubel konnte seine Ausbildung beim Wolfsteiner Unternehmen KOB dank des Abiturs um ein halbes Jahr verkürzen.

Acht von 122 ausgezeichnete Azubi-Jahrgangsbesten kommen aus dem Landkreis Kusel. Geehrt wurden sie von der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz bei einer Feier im Palatinum in Mutterstadt. Wir stellen mit dem Wolfsteiner Fabian Deubel und dem Kuseler Mika Böser zwei der erfolgreichen ehemaligen Auszubildenden vor.

Das Interesse an dem Beruf des Kaufmanns für Versicherungen und Finanzen wurde bei Mika Böser durch einen vom Kuseler Siebenpfeiffer-Gymnasium veranstalteten Berufsfindungstag geweckt, an dem sich mehrere Betriebe vorstellten. Nach einem Schnuppertag bei einem Versicherungsunternehmen war dann klar, in welche berufliche Richtung es nach dem Abitur gehen sollte.

Seine Wahl fiel auf das Unternehmen „Axa Versicherung, Bezirksdirektion Creutz und Leibrock“ in der Kuseler Marktstraße. „Mika hat sich eigentlich nicht bei uns beworben, sondern wir bei Mika“, scherzt sein Chef Christian Creutz. „Als sich abzeichnete, dass ein langjähriger Mitarbeiter bald in den Ruhestand geht, stellten wir einen Azubi ein. Wir bilden nur aus, wenn sicher ist, dass der Azubi nach dem Abschluss einer Ausbildung bei uns arbeiten kann.“ Mehr als zehn Jahren ist es deshalb her, dass ein Auszubildender eingestellt wurde – der übrigens auch als Jahrgangsbester abschloss.

Hobby hilft beim Job

Auch sein Hobby half Mika Böser, den gewünschten Job zu bekommen – und in diesem gut zu sein: Er spielte Fußball beim FV Kusel und war Jugendtrainer. Das hat seinem späteren Chef gefallen: „Mika hat schon als Jugendtrainer seine gute Sozialkompetenz bewiesen. Er konnte gut mit den Jugendlichen und deren Eltern umgehen.“

Böser gefällt der Beruf „da man neben der Büroarbeit auch viel mit Menschen zu tun hat“. Mit der Traumnote 1,0 schloss er schließlich die Prüfung ab. Als Grund für das gute Ergebnis führt er an: „Die Ausbildung hat mir Spaß gemacht und von dem Betrieb bekam ich ein optimale Unterstützung.“ Nun möchte er sich weiterbilden und neben seiner Arbeit ein Studium zum „Fachwirt für Versicherungswesen“ absolvieren. Durch sein gutes Prüfungsergebnis könne es durchaus sein, dass er ein Stipendium von der IHK erhält, verrät Böser.

Schon die zweite Ausbildung begonnen

Fabian Deubel absolvierte bei dem Wolfsteiner Unternehmen KOB eine Ausbildung zum Produktionsmechaniker. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Da der 24-Jährige ein Abitur in der Tasche hatte, konnte er seine Lehrzeit um ein halbes Jahr verkürzen. „Dadurch konnte ich auch früher in dem Beruf arbeiten und damit mehr Geld verdienen“, sagt er.

Noch ein Vorteil: Deubel konnte früher eine Fortbildung in Angriff nehmen. Denn im Laufe seiner Lehre bei KOB sei in ihm der Entschluss gereift, Techniker werden zu wollen. Deshalb fährt er nun jeden Freitag und Samstag nach St. Wendel zu einer Privatschule, um sich berufsbegleitend ausbilden zu lassen. Vier Jahre wird diese zweite Ausbildung dauern.

Lange Arbeits- und Lerntage möglich

Dafür nimmt er auch mögliche lange Arbeitstage in Kauf. Je nach Schicht komme es vor, dass er an einem Freitag um 8 Uhr in der Früh bei KOB anfange, anschließend zur Schule fahre und schließlich erst um 21 Uhr wieder nach Hause fahre.

Auf den Gedanken, den Beruf des Produktionsmechaniker zu erlernen, sei er durch den von KOB veranstalteten Schnuppertag gekommen. Auch ist die Firma im Lautertal ihm schon lange wohl bekannt. In dem Unternehmen arbeitete seine Mutter, seine Freundin ist dort beschäftigt und mittlerweile arbeitet auch sein Bruder Philipp bei KOB, der genauso wie Fabian Deubel einmal Produktionsmechaniker werden möchte.

Zum Lernen vom Betrieb freigestellt

Die Abschlussprüfung zum Produktionsmechaniker fanden an der Kuseler Berufsschule statt: „Ich bin nicht unbedingt mit dem Ziel in die Prüfungsvorbereitung gegangen, einen herausragenden Abschluss zu erlangen“, berichtet der 24-Jährige. Sehr erfreut und etwas von sich selbst überrascht war er dann, als er 89 von 100 möglichen Punkten erreichte. Das Ergebnis habe er seinem Arbeitgeber zu verdanken, der ihn stundenweise frei gestellt habe, damit er sich gut vorbereiten könne, sagt Deubel.

Info

Die weiteren besten Azubis im Kreis Kusel: Daniel Hermann aus Schönenberg-Kübelberg, der eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker bei Tadano Demag GmbH in Zweibrücken gemacht hat. Daniel Oster aus Oberstaufenbach, der Industriemechaniker bei MKT Metall-Kunststoff-Technik GmbH& Co KG in Weilerbach gelernt hat. Aaron Stemler, der eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank Glan-Münchweiler machte, sowie Leon Trapp aus Krottelbach, der Schädlingsbekämpfer bei der IHK Ludwigshafen lernte.

Insgesamt haben 4144 junge Leute im Winter 2022/23 und im Sommer 2023 ihre Abschlussprüfung in 134 Ausbildungsberufen vor der IHK Pfalz abgelegt. Neben den ehemaligen Azubis wurden auch ihre insgesamt 82 Ausbildungsbetriebe ausgezeichnet.

Mika Böser ist bester Azubi zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen. Sein Hobby Fußball hat ihm geholfen.
Mika Böser ist bester Azubi zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen. Sein Hobby Fußball hat ihm geholfen.
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