Kreis Kusel Wiederaufstieg? „Und was dann?“

Jubelnde Brücker: Solche Szenen könnte es im Mai noch einige geben. Der SVB (stehend: Marc-Adrian Guth) spielt um den Aufstieg m
Jubelnde Brücker: Solche Szenen könnte es im Mai noch einige geben. Der SVB (stehend: Marc-Adrian Guth) spielt um den Aufstieg mit.

«NANZDIETSCHWEILER.» Ende März schien die Runde schon verhunzt. „Dann haben wir uns aber schwer gefangen“, blickt Daniel Arnold auf eine passable Punkte-Sammel-Serie zurück. Satte 19 Zähler in sieben Spielen haben den SV Brücken auf Rang zwei der B-Klasse KUS-KL Süd geführt. Die Relegation vor Augen, ist Arnold aber skeptisch. Aufstieg? Und was dann? Zweifel um die Zukunft plagen. Davon unbeeindruckt aber will der SVB heute (17 Uhr) beim SV Nanz-Dietschweiler II Platz zwei festigen.

Klar, die direkte Rückkehr in die A-Klasse muss Ziel der Karstwald-Kicker sein. Im Rennen ums Ticket für die beiden Aufstiegsspiele gegen den Vizemeister der Nord-Staffel hat der aktuelle Tabellenzweite der B-Klasse Süd die besten Karten. Auch dank der heutigen Gastgeber: Die zweite Garnitur des Landesligisten hat am Dienstag den FSV Krickenbach mit 4:2 besiegt – und damit den Brückern den hartnäckigsten Verfolger aus dem Fell geschüttelt. Vorerst zumindest. „Der Sieg war schon sehr, sehr wichtig“, blickt Dominik Rau zurück. Allerdings weniger der Nachbarschaftshilfe wegen: Rau, der für die Truppe des SVN II verantwortlich zeichnet, braucht mit seinem Team selbst noch dringend ein paar Punkte. Also bleibt nichts anderes als: „Wir müssen Gas geben“, fordert Rau, der zudem die 0:4-Niederlage im Hinspiel noch nicht vergessen hat. Die Brücker noch ein wenig ärgern und deren Serie beenden, das wäre so ganz nach dem Geschmack des Trainers, der seit Rückrundenbeginn praktisch jede Woche seine Formation neu zusammenwürfeln muss. „In der Hinrunde ging das ja noch. Dann kamen die personellen Engpässe bei der Ersten, die geht natürlich vor“, sagt Rau, der Spieler „nach oben“ gab. „Das ist halt das Schicksal einer zweiten Mannschaft“, weiß der Coach, der von daher auch gestern noch nicht wusste, welche Akteure er heute zur Verfügung hat. „Mit Jochen Pfaff verstehe ich mich prima“, bekundet Rau, in engem Kontakt zum Trainer des Landesliga-Equipe zu stehen. „Jochen will ja mit aller Gewalt, dass beide Mannschaften in ihrer Klasse bleiben“, kann sich Rau der Hilfe Pfaffs sicher sein, der wohl die B-Klasse-Truppe heute nicht allzu sehr ausdünnen wird. Was Rau bedauert: Raphael Philipp wird wohl fehlen. Der Stürmer hatte, aus beruflichen Gründen pausierend, zuletzt ausgeholfen, sehr zu Raus Freude. Von Personalsorgen kann auch der Gästetrainer ein Lied singen. „Wir sind derart dünn besetzt“, muss Arnold feststellen – eine Tatsache, die nicht erst seit gestern die Arbeit erschwert. „Es muss ja eigentlich etwas passieren“, sagt der Trainer, zurzeit in der zweiten Saison an Bord im Karstwald, mit Blick auf die kommende Runde. Arnold hat bereits zugesagt weiterzumachen. Allerdings müsse man sich von Vereinsseite wirklich überlegen, ob es mit dem SVB alleine auch tatsächlich weitergehen könne. Zur Not müsse man die Chancen für eine Spielgemeinschaft ausloten. Eine solche wird nun nicht vom Himmel fallen. Von Zukunftsplanungen noch eher unbeeindruckt, soll heute zunächst mal die Serie fortgeschrieben werden. Seit der 1:3-Niederlage zum Jahresauftakt im Derby beim VfB Waldmohr ist der SVB ungeschlagen, hat von seither sieben Partien sechs für sich entschieden. Das soll erst mal einer nachmachen. „Nach der Waldmohr-Niederlage haben wir mit nur noch zwölf Leuten dagestanden, dann aber echt gut gespielt“, sieht Arnold seine Mannschaft seither im Aufwind. Heute wird der SVB auf einen Gegner treffen, der erst mal kompakt stehend auf Torsicherung bedacht sein wird. Da ist die Brücker Offensivgüte gefordert, nicht zuletzt der Spielertrainer selbst, der mit bis dato 21 Treffern hungrigster Schütze seiner Farben ist und damit allein ein gutes Drittel aller SVB-Tore erzielt hat. Da heißt’s für den SVN II: aufpassen.

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