Kreis Kusel VfB will Auswärtssieg veredeln

WALDMOHR/NANZDIETSCHWEILER. Der ersehnte Erfolg hat sich – endlich – eingestellt. Sogar ein Auswärtssieg. Der aber ist nicht viel wert, wenn der VfB Waldmohr nicht morgen (15 Uhr) gegen den SC Birkenfeld nachlegt. Punkten muss auch der SV Nanz-Dietschweiler, der ebenfalls morgen (15.30 Uhr) beim ASV Winnweiler zu Gast ist.

14 Spieltage hat der VfB warten müssen, bis die Mannschaft mal wieder mit dem Schlusspfiff jubeln durfte: Das 3:1 bei der SG Hoppstädten-Weiersbach hat deren Coach Eloy Campos den Kopf gekostet, er musste unter der Woche gehen. Fest im Sattel sitzt, obwohl sein Team die Rote Laterne hartnäckig hält, Babak Anisi. „Diese Woche war die Stimmung schon gut, dem Wetter und dem Sieg entsprechend“, freut sich der Trainer, dass seine Mannschaft mal Grund zur Freude hatte. Was Anisi zudem gute Laune macht: Den Sieg habe sich sein Team wirklich redlich verdient. „Die hatten in der zweiten Hälfte nichts mehr zu bieten. Wir haben das Spiel völlig kontrolliert“, so seine Einschätzung der Partie. Die Kontrolle erlangte die Elf aber nicht sofort: Wieder einmal ist der VfB ins Hintertreffen geraten. Dass es aber dann zum ersten Mal überhaupt geklappt hat, dass die Rothenfelder eine Partie noch mal drehen konnten, sei ein zweiter positiver Aspekt. Man müsse schon grübeln, warum die Mannschaft sonst nach einem Rückstand stets den Faden verliert. „Ich kann es mir nicht erklären“, bekennt der Coach. Immens wichtig war der Ausgleich 20 Minuten nach dem Führungstor der ebenfalls in Abstiegsgefilden herumdümpelnden, jedoch mit sieben Zählern mehr ausgestatteten Hunsrücker. Die Gäste egalisierten kurz vor der Pause – zum denkbar günstigsten Zeitpunkt, wie Anisi bemerkt. Er führt auch an, dass der Platz das Seine beitrug, dass am Ende der ersehnte Sieg stand: „Der war ja so was von schlecht, spielen war da gar nicht möglich. Da ging nur kämpfen. Und das haben wir getan, genau das, was ich der Mannschaft immer sage: über den Kampf zum Spiel finden.“ Das soll auch morgen Motto sein, wenn der SC Birkenfeld ins Rothenfeld gereist kommt. Die Gäste haben mit ihrem Heimsieg über den SV Hermersberg für den Wermutstropfen im Waldmohrer Freudenbecher gesorgt. Damit bleibt der SCB ein Pünktchen vor, der VfB auf dem letzten Platz. Bis Sonntagabend soll sich das geändert haben, hofft Anisi. Er muss auf Daniel Grünewald verzichten, ansonsten sind alle an Bord. Das Tor hütet erneut Martin Birkenhagen, Tim Helfenstein ist noch nicht wieder der Alte. Altbekannte Schwächen sind es, die den SV Nanz-Dietschweiler zuletzt wieder um Auswärtspunkte gebracht haben. „Mal wieder die ersten 20 Minuten verpennt“, sagt Wolfgang Lang mit Blick auf das 1:3 beim FC Merxheim. Dazu kam, dass mal wieder eine Schiedsrichterentscheidung zu Ungunsten des SVN ausfiel: „Michael Dusek stand neben mir. Der hat gesagt: Wenn dieser Elfmeter gegen seine Mannschaft gepfiffen worden wäre, er wäre glatt ausgerastet“, berichtet Lang. Ex-FCK-Profi Dusek ist der künftige Trainer der Merxheimer. An dem Elfer aber will Lang die Niederlage nicht festmachen. „Wir müssen uns wirklich mal Gedanken machen, wie das kommen kann“, sagt der Trainer. Es kann doch nicht sein, dass sein Team regelmäßig die Anfangsphase verschläft. Dass es in Winnweiler nicht einfacher wird, dürfte allen im Lager der „Blauen“ klar sein: Die Gastgeber liegen einen Zähler hinter dem SVN auf Rang 13 – und der könnte angesichts der Tabellenbilder in Ober- und Verbandsliga zum Abstiegsplatz werden: Von oben droht allerlei Ungemach in die Landesliga zu rutschen. Die Nordpfälzer mobilisieren derzeit alle Kräfte, ziehen auch manch alten Haudegen hervor. Einer davon: Tim Blankenburg – vor nicht langer Zeit ein Keeper von Format (unter anderem FCK-Jugend, TuS Hohenecken), der heute beruflich in Kusel tätig ist, auf dem Fußballplatz aus eigenem Antrieb sonntags nur noch als Notnagel zwischen den Pfosten, werktags aber regelmäßig bei Wind und Wetter an der Tafel steht. (cha)

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