Kreis Kusel Sechser – verzweifelt gesucht ...

JETTENBACH. Denkbar, dass sich die Tabellenspitze am Sonntag neu sortiert. Dass plötzlich der Primus nur noch Dritter ist und die beiden Verfolger an sich vorbeiziehen sieht. Christoph Emrich und seine Kicker sähen das gerne anders: Coach und Spieler wollen am späten Nachmittag ihren TuS Jettenbach weiterhin ganz oben – und den Nachbarn auf Platz drei sehen. Voraussetzung dafür: ein Sieg im Spitzenspiel der A-Klasse Mitte. Dazu empfängt der Tabellenführer morgen den Zweitplatzierten FV Weilerbach (Anstoß ist um 15 Uhr).

Fünf Zähler Vorsprung auf einen der zwei Konkurrenten wären ein schönes Polster, das die Aussicht zumindest auf Relegations-Platz zwei noch ein schönes Stück sonniger erscheinen ließe. Die Relegationsrunde aber bräuchten die Gelb-Schwarzen nicht wirklich; jene hatte der Vizemeister der vergangenen Saison seinerzeit im Mai 2013 glatt vergeigt. Und da sucht Christoph Emrich auch gar nicht erst nach Worten, mit denen es sich tiefstapeln ließe: Ziel war und ist der Titelgewinn. Es ist kaum davon auszugehen, dass ausgerechnet morgen der TuS Bedesbach-Patersbach ins Straucheln gerät oder gar stolpert. Die Elf vom Glan empfängt das abgeschlagene Schlusslicht SV Veldenz Lauterecken. Und weil die Jettenbacher am vergangenen Wochenende nur Remis gespielt, die Bedesbacher (6:1 beim Aufsteiger SSC Landstuhl) wie die Weilerbacher (2:1 über den SV Nanzdietschweiler II) hingegen ihre Pflichtaufgaben erfüllt haben, würde es bei einem Sieg des FVW in Jettenbach ganz eng an der Spitze. Die Gelb-Schwarzen indes wollen die Gelegenheit nutzen, einen der beiden hartnäckigsten Konkurrenten auf dann fünf Zähler zu distanzieren. Dazu bedarf es allerdings eines anderen Auftretens als vor Wochenfrist in Altenkirchen. Die 1:1-Punkteteilung beim SV Kohlbachtal wertet der TuS-Coach als „Dämpfer – vielleicht zur richtigen Zeit“. Dem SVK zollt Emrich Lob – „wir sind auf eine starke Mannschaft getroffen. Die haben uns mit ihren langen Diagonal-Pässen ein ums andere Mal in Verlegenheit gebracht“. Die TuS-Equipe hat allerdings auch nicht gerade ihre Schokoladen-Seite gezeigt: „Das war nicht gut. Wir haben keinen rechten Zugriff auf das Spiel bekommen – warum auch immer.“ Dass drei, vier Leistungsträger neben sich hergelaufen sind, hat nicht nur der Trainer bemängelt – das wussten die Spieler auch selbst. Insofern gewinnt Emrich der Selbstkritik, die die Betroffenen beim Dienstag-Training an den Tag legten, Gutes ab. Gezeigt habe die Partie, dass sich die Mannschaft des Tabellenführers nicht leicht tut, wenn Christopher Molter draußen steht. Der laufstarke Stratege im Mittelfeld kam 20 Minuten vor Schluss - und konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. Der Kapitän schleppt seit Langem schon Beschwerden an der Wade auf dem Platz herum. Gestern Abend war Testlauf, ob ein Einsatz morgen Sinn ergibt, konnte Emrich gestern Nachmittag noch nicht sagen. „Eins ist klar: Wenn er grünes Licht gibt, wird er spielen.“ Molters Ausfall käme umso ungelegener, da Fabian Wolff mit Sicherheit nicht auflaufen wird. Wolff ist beruflich gebunden. Spielt Molter ebenfalls nicht, fehlt beim TuS die Stammbesetzung im Herzstück defensives Mittelfeld. Sechser – verzweifelt gesucht. Jan-Luca Horbach – obwohl zuletzt krankheitsbedingt nicht dabei – wird eine der beiden Schlüsselrollen übernehmen. Von der Sechser-Problematik abgesehen, ist beim TuS alles im Lot: Die Abwehr steht, der Sturm ist bereit. An der offensiven Durchschlagskraft hatte es im Hinspiel gehapert. Da hatten Routinier Jochen Schepanski und Nico Kiefaber gefehlt. „Da haben wir nicht die gewohnte Durchschlagskraft entwickeln können“, blickt Christoph Emrich auf das 0:2 zurück – eine der bislang zwei Niederlagen des TuS in dieser Saison. Die andere gab’s gegen den TuS Bedesbach-Patersbach. Jenes Team, das hinter den morgigen direkten Kontrahenten lauert – und das den Weilerbachern ihrerseits eine von zwei Niederlagen beigebracht hat. Das Team von Eugen Ketz hat zudem gegen Oberarnbach gepatzt, ist seither wieder auf dem Vormarsch. Mit Duane Wappner verfügt die Elf aus dem Nachbar-Landkreis über einen schnellen und torgefährlichen Stürmer, auf den die Defensive ein besonderes Augenmerk legen muss. Wappner führt die Torjägerliste mit 24 Treffern an – und hat annähernd die Hälfte aller FVW-Tore erzielt. Ihm auf den Fersen mit 20 Torerfolgen: Michael Emrich, der heute wie gewohnt im TuS-Dress aufläuft. (cha)

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